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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 165
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0167
Das Bewerbungsschreiben spricht zunächst von der eigenen Persönlichkeit des
Bittstellers. Dieser mag nun selbst zu Wort kommen: „Der gehorsamst unterzeichnete
Bittsteller ist ein Sohn des verstorbenen Bergraths Mayer in Wittichen, unter
welchem die Fürstenbergischen Bergwerke blühten. Seit meinem 18. Jahre war ich
immer auf Bergwerkern (!) angestellt, zu dem Ende brachte ich mehr als 10 Jahre
im Fürstenbergischen und Badischen als Schichtmeister zu, während 10 Jahren versähe
ich im Hohengeroldseckischen die Stelle eines Inspectors und beynahe 26 Jahre
bekleithete ich in Savoyen und dem Königreich Spanien die Stelle eines Directors,
wo ich mehr als 1000 Arbeiter unter meiner Leitung hatte. Nicht die würklich
crittische Lage dieses Königreichs, sondern die Pflicht, meine mir verschafften
Kenntnüsse meinem Vatterlande zu widmen, und die von mir gesammelten Mineralien
und sehr preciosen Seltenheiten aus dem Alterthume von verschiedenen
Zweigen demselben darzubringen, erregte in mir den Entschluß, wieder in dasselbe
zurücke zu kehren, wo ich dann auch in dem October deß abgewichenen
Jahrs dahier ankäme. Von diesen, meinen soeben angeführten Mineralien habe
ich bereits schone eine sehr seltene Sammlung in 36 Stücken bestehend auf Verlangen
deß Herrn Geheimen Hofraths Gmelin, mit deme ich im Jahre 1789 in
Madrid persöhnlich bekandt wurde, für das Großherzogliche Mineralien Cabinet
abgegeben."

Karl Christian Gmelin, Johann Peter Hebels „Chrüterma" von Badenweiler
und „Steindoktor" im „Schatzkästlein" (1762—1837), Verfasser der lateinisch
verfaßten vierbändigen „Flora Badensis" betreute u. a. die markgräflichen naturkundlichen
Sammlungen in Karlsruhe.

In einem zweiten Abschnitt seiner Bewerbung begründete Johann Friedrich
Mayer seine Bitte, ihm die Bergmeister-Stelle in Badenweiler zu übertragen. Dabei
führt er aus: „Der gehorsamst Unterzogene war früher und, bevor er sich
auf Reisen begab, der Anfänger deß gedachten Werkshauß (?) Baden in Baaden-
weiler. Ich kenne also nicht nur alleine die Geognostische Laage der Rhein-Gegend
von Steinbach bis Müllheim genau — auf dieses bey einer systematischen Führung
eines Bergwerks sehr vieles ankommt — sondern glaube auch mehr als jeder
Anderer in dem Falle zu sein, es balld möglichst so weit mit solchem zu bringen,
als es seine Lage erlauben wird, und dieses um so mehr, als meinen bißher erhaltenen
Nachrichten nach außer denen bereits angestellten Beamten kein
Individuum vorhanden sein solle, welches diesen wichtigen Posten (mit welchem
zugleich auch das Werk in Münsterthal combinirt sein solle) und von welchem
meines Erachtens das Wohl oder Wehe deß Baadischen Bergbaus in diesem Augenblicke
hauptsächlich auf der Besezung deß ersten Beamten beruht, nach seinem
Erfordern versehen könnte, den ich in Rücksicht meiner Gesundheit noch geraume
Jahre versehen zu können hoffe. Sollte aber diese Stelle bereits schon an einen
andern angestellten Beamten vergeben sein — oder an einen solchen vergeben
werden, so bitte ich um die gnädigste Verleihung der durch Versezung deß
gedachten Beamten nun erledigten Stelle unterthänigst.

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