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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 166
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Außerdem würde es mir auch an einer hohen Empfehlung von Seiten deß
Erlauchten Fürstlich Fürstenbergischen Hofs, bey deme mein Vatter, meine
2 Brüder und ich viele Jahre in Diensten gestanden seind, deßen Bergwerker (!)
schon seit mehreren Jahren sehr im Abnehmen sind, so wie auch an entsprechenden
Zeugnüßen von Seitten Hohengerolds-Eck und Spannien, erforderlichen Falls
zu meinen Gunsten nicht fehlen."

Johann Friedrich Mayer schließt sein Gesuch: „In Berücksichtigung dieser in
Warheit vorgetragenen Gründe und Erwägung deß weiteren Umstandes, daß ich
als Baadischer Unterthan gleich jedem anderen Baadischen Unterthanen auf Anstellung
und Versorgung Anspruch machen zu dörffen glaube, wage ich an ein
Großherzogliches Hochpreißliches Finanz-Ministerium meine wiederhohlte gehorsamste
Bitte, daß mir die durch den Tod deß Bergmeisters Paul erledigte Bergmeisters
Stelle zu Baadenweiler gnädigst übertragen werden wolle."

Offenbar hatte der Königlich Spanische Bergwerksdirektor auf der Iberischen
Halbinsel keine Seide gesponnen. Er würde sich sonst wohl kaum um den doch
nicht völlig standesgemäßen Posten in Badenweiler beworben haben. Außerdem
hatte er 73 Jahre hinter sich. Dieses Alter mag mit den Ausschlag gegeben haben,
daß man ihn wissen ließ „man bedauere, bei dieser Gelegenheit keine Rücksicht
auf ihn nehmen zu können!"

Freilich war Johann Friedrich Mayer noch wendig genug, sich, wie man heute
zu sagen pflegt, einen Job zu verschaffen, der seine Existenz einigermaßen sicherte.
Wir finden ihn von 1821 ab als Gutachter beim Großherzoglichen Kreisdirektorium
in Offenburg tätig. Darüber unterrichtet ein umfassender Beitrag von Johann Karl
Kempf in den Heften 4, 5 und 8 der „Ortenau", der sich mit der „Geschichte
der Kohlenbergwerke Berghaupten - Diersburg" beschäftigt. Wir erfahren aus
dieser Darstellung, daß im Januar 1821 „Bergmeister Mayer in Gengenbach" an
das Großherzogliche Kreisdirektorium berichtet, „es sei bekannt, daß der Bergbau
im Großherzogtum seit der im Jahr 1807 geschehenen Aufhebung des oberlän-
derischen Bergwerks zu Sulzburg gar und lediglich (!) keine Verfassung hat und
jeder der dabei Beteiligten tut, entweder was ihn gut dünkt oder was ihm beliebt
oder was seinem Interesse oder Ehrgeiz front." Der Bergmeister schlägt vor, in
welcher Form der Kohlenzehnt in Berghaupten eingetrieben werden solle. Noch
aus einigen weiteren Berichten Johann Friedrich Mayers geht hervor, daß er seine
Gutachterstelle sehr gewissenhaft wahrnahm. Als im Juni 1824 der Hauptbesitzer
des Berghauptener Bergwerks, Jakob Anton Derndinger, der Großherzoglichen
Bergwerks-Kommission mitteilte, es stehe mit seinem Bergwerk recht schlecht und
er könne den hohen Zehnten nicht tragen, bestätigte Johann Friedrich Mayer diese
Mitteilungen und spricht sich dahingehend aus, man werde das Werk wohl nicht
mehr lang betreiben können, auch sei das Revier für gute Kohlen wohl bald
abgebaut.

Am 17. September 1826 schloß Johann Friedrich Mayer seine Augen für immer.
Dem Schiltacher Familienbuch zufolge starb er in diesem Städtlein.

Wie aber steht es mit den Mineralien, von denen Goethe in seinem „Tagebuch"

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