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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 201
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0203
Im Schiltachtal war der Eselbach (1591 Äßelbach) seit alters her die Grenze zwischen
den Herrschaften Württemberg und Schramberg. Die Schiltach gehörte als Fischwasser
vom Eselbach bis zur Einmündung des Finsterbaches beim „vogelwuhr" beiden Herrschaften
gemeinsam. Es war dies auch die Grenze zwischen dem Schiltacher und Schram-
berger Forst. Von hier an floß die Schiltach bis zu ihrer Einmündung in die Kinzig auf
württembergischem Gebiet. Das Fischereirecht in ihr war verpachtet. Das Lagerbuch erwähnt
die Seitenbäche der Schiltach, den Kienbach, Hinteren Erdlinsbach, Hunsel, Baumbach
und den vorderen Teil des Reichenbächles, nicht, obwohl dies auch gute Forellenwasser
waren. Sie wurden vermutlich gemeinsam mit der Schiltach verpachtet.

Die Ziegelhütte

Im Jahre 1575 pachtete die Stadt „Ufm wilden veldt der Leimbühel genant,
Ein vierttel eines Morgens darauf die Hüetten zuebauen, vnnd dann einhalb
Manßmadt, inn obgemeltten Leimbühel Ziegelerden zuegraben, dieweyl gemeine
Statt vnd Burgerschaft zue erhalttung vnd beßerer volnfüehrung der gepäw,
Heußer vnnd Rinckhmauren, ein gemein nutzlich werckh einer Züegelhüetten nit
zuentbehren" vermochten. Balthasar Pfitzenbronn von Dornstetten hatte das
erforderliche Gelände vermessen und mit Marksteinen versehen. An Bodenzins
und Pacht zahlte die Stadt jährlich „Ein Pfund Fünf Schilling Heller Württemberger
Wehrung".

Nach dem Stadtbrand von 1533 hatte man hier schon eine Ziegelhütte gebaut,
in der Backsteine und Dachziegel zum Wiederaufbau des Städtchens gebrannt
wurden. Bald zeigte sich, daß der Lehm für die Herstellung guter Ziegelwaren
nicht geeignet war. Die Ziegelei ging alsbald wieder ein. Auch nach 1575 wollte
der Betrieb nicht recht florieren. Als nach dem großen Stadtbrand von 1590 der
Rentkammerrat Isaak Schwarz die Aufgabe bekam, den Wiederaufbau der Stadt
planerisch zu gestalten, meldete er, daß man die vor einigen Jahren abgegangene
Ziegelhütte wieder erbauen sollte. Da diese allein das nötige Baumaterial aber
nicht bereitstellen konnte, wurden die Ziegelhütten in Alpirsbach, Dornhan,
Römlinsdorf und Sulz zur Beilieferung von Ziegelwaren und Kalk angewiesen.

Das Lehmvorkommen bei der Schiltacher Ziegelhütte war klein, die Qualität
der Ziegelerde nicht gut, die besten Lagen waren ausgebeutet, daher ging nach
wenigen Jahren der Betrieb wieder ein. Ein Nachtrag von 1654 im Lagerbuch
bekundet, daß vor etwa 60 Jahren die Ziegelhütte mangels guter Erde eingegangen
sei und daß man nun „auf gemeiner Statt Allmendt zuen Höfen" eine neue
Ziegelhütte erbaut habe. Doch auch dort hatte man kein Glück, und so kam man
immer wieder auf die alten Lagerstätten am Leimbühl zurück, bis man auch hier
im vergangenen Jahrhundert die Versuche endgültig aufgab. Heute ist die „Ziegelhütte
" ein Ortsteil von Schiltach.

Wasser- und Landzoll

Das Lagerbuch von 1591 gibt für die Berechnung des Wasserzolles genauere
Angaben als die im Jahre 1522 durch den Untervogt Heinrich Keller bestätigten
Anweisungen. Etwa 40 Jahre später wurde durch den Untervogt Peter Ziegler

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