http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0230
Bild 2
So gcfährlidi sah es aus, bevor die Brunnen-
umrandung aufgemauert wurde.
Burghof hoch aufgestapelt, die behauenen Steine sorgfältig aussortiert. Den Sand
beförderten wir den Nordhang hinunter.
Bei sieben Meter Tiefe mußten wir das Schaufeln einstellen. An einen starken
Querbalken hängten wir eine Seilrolle und zogen den Aushub in Eimern herauf.
Je tiefer wir kamen, um so beschwerlicher und gefährlicher wurde die Arbeit. Bei
13 Metern Tiefe mußten wir, nach Weisung unseres Leiters, Herrn Oberbaurat
Schmider, die Grabungsarbeiten vorübergehend einstellen, denn er befürchtete
den Einsturz lose hängender Felsbrocken. (Siehe Bild 2.)
Bald aber war auch hier eine Lösung gefunden mit der Ummauerung des oberen
Brunnenrandes; die Mittel dazu hat uns der Kreisrat Wolf ach bewilligt. Es mußten
noch weitere Anschaffungen gemacht werden: ein eisernes Abschlußgitter, Stahlseile
, Hanfseile, Leitern, Kabel u. dgl. mehr.
Nun konnte unsre Ausschachtungsarbeit wieder aufgenommen werden. Wir
bauten über den Brunnen einen starken Dreibock und zogen mit einer geliehenen
Handwinde die schweren Steine und beladenen Eimer herauf. Immer wieder
mußten neue Podeste gebaut und weitere Leitern eingesetzt werden. Für den
Mann, der unten arbeitete, wurde es, obwohl er stets angeseilt war, immer gefährlicher
, und unser Grabungsleiter ermahnte uns unablässig zu äußerster Vorsicht.
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