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wagen, so fragt er spöttisch: „Hen 'r en Wawe voll?" Als Antwort bekommt er mit
der Geißel eins übergefitzt.
Haardt: Ihre Bewohner nennt man wegen der sandigen Beschaffenheit ihres
Bodens „Sandhasen".
Die angeführten Ortsnamen gehen in ihrem Ursprung unter Umständen bis ins
graue Altertum zurück und sind deshalb nicht immer zu deuten, aber sie gewähren
nicht nur Einblicke in die Volksseele, sondern auch in die Kulturgeschichte und
nicht zuletzt in die Entwicklung der Sprache und verdienen schon deshalb die Beachtung
der Volkstumsforscher.
Die Veränderung bzw. Abkürzung von Personennamen ist meistens mundartlicher
Natur:
Adolf = Dolf, Dölfle
Alois = Alis
Andreas Andrees
Arbogast = Gast'l
Anton = Toni, Duni
Barbara = Bärb. In der Hub französisiert: Barbette, wieder verdeutscht
= Babett
Benedikt = Bendik
Bümmerle = Ubername für einen zwerghaft gewachsenen Menschen. Aus
„Pummel, Pummelchen, Pummerle".
Bernhard = Härdle
Brigitte = Brit
Chrysostomos = Sosti, Soschdi
Cäcilia = Zäzil
Dominikus = Domnik
Droll, Geschlechtsname eines Bäckers
= Drollbeck
Dessen Enkel = Dröllele
Elisabeth Sauer = Sürlies
Ignaz Kern = Kerni-Naz
Ferdinand — Ferdi
Friedrich — Fritz. Karl Friedrich = Karl-Frieder
Fuchs, Anton, und dessen Sohn Wendelin
= 's Fuchs-Tonis Wendel. Anton Fuchs war Vogt des Neusatzer
Wasserschlosses gewesen.
= Vogts-Toni, Vogtsduni. Nachdem es Pfarrhaus geworden war,
wußten die jüngeren Neusatzer die Berufsbezeichnung „Vogt"
nicht mehr zu deuten und machten „Fuchs" daraus. Der
Wendelin = Wend'l war sein Enkel. Daraus wurde dann „s'
Fuchs-Dunis Wend'l".
Genoveva = Vev
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