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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 280
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8. Ei, wollt ihr uns nichts geben,
Wollen wir die Braut dann stehlen.

9. Wir wollen sie führen ins Wirtshaus;
Wer sie will, der löst sie aus.

10. Veilchenblauer Klee,

Heut' als Mädel nimmermeh'.

11. Silberringle', Perle' dran,

Die Braut, die hat ein' schönen Mann.

12. Aus dem Halme wächst das Korn,
Wir haben ein' jungen G'sell verlor'n.

13. Hängt das Kränzlein an den Nagel:
Rote Röslein auf der Heid'.
Darfst 's dein Lebtag nimmer tragen.
Rote Röslein auf der Heid',

Wir haben verloren heut' ein' schöne Maid.

Darauf nahm die erste Kranzjungfer der Braut den Kranz ab und legte ihn auf einen
Teller, der vor die Braut hingestellt wurde.

14. Veilchen im grünen Klee,
Morgen bist kein Mädchen meh':
Ade, ade, ade!

„Zurichtung" des Ehebettes

In den Orten des Renchtals hängten die Freunde des Bräutigams am Ehebett
heimlich eine Wange aus. Gleiches taten die Burschen in Schwarzach.

Nachhochzeit

Am Tag nach der Hochzeit ordneten sich die „Ledigen" von Weitenung in einer
Reihe hintereinander, die Burschen voran, die Mädchen hinter ihnen oder auch
bunt gemischt. Alle waren durch Strohseile miteinander so verbunden, daß ihre
Bewegungsfreiheit kaum gehemmt war. Der gewandteste der Burschen stand an
der Spitze. Ein (nicht eingereihter) Häscher suchte nun eines der Mädchen an sich
zu ziehen; der „Kopf" der „Schlange" sollte es durch zickzackartige Führung verhindern
. Gelang der Fang aber doch, so hatte der „Sieger" eine Gunst von dem
Mädchen, etwa einen Tanz oder auch einen Kuß, zugut. Nach der Musik einer
Handorgel und unter dem Jubel der Kinder zog sich die „Schlange" durch das
Dorf, ein anderer Häscher setzte die Arbeit des Vorgängers fort, bis alle Mädchen
„gefangen" waren.

Nach 1885 kam der Brauch ab.

Die Gaben

An vielen Orten brachten schon im Mittelalter die Hochzeitsgäste dem jungen
Paar als Gegengabe für die Einladung Geschenke, vielfach auch erst nach dem
Hochzeitstag, aus leicht verständlichen Gründen. In Steinbach wurde diese „Gäbet"

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