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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 81
(PDF, 74 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0083
OffenburK, Haus Glaserstraße 8, in dem
sich das Judenbad befindet.

Aujn.: H. Salcuiski

genannten Judenschutz, der sie immer zu Kredit- und Zinsgeschäften zwang. Ihr
Geschäftsgebaren entsprang oft der Notwendigkeit, sich ein Existenzminimum zu
sichern, ohne daß dazu die Möglichkeit vorhanden war. Der Christ fühlte sich vom
Juden finanziell abhängig und durch „Wucher" ausgebeutet. Dazu kommt, daß
der mittelalterliche Mensch in den Juden die Mörder Christi sah. Ein tiefer Grund
des Judenhasses war auch die „Fremdheit" des Volkes. Durch ihre besonderen
Sitten und Gebräuche waren sie Fremdlinge. In gesonderten Vierteln wohnend,
bewahrten sie ihre religiöse Sonderstellung, ihr eigenes Recht und Gesetz. Sie
waren im Staate geduldete Untertanen, die zwar dessen Schutz genossen, aber
außerhalb der Gesellschaft standen. Dieses Judenschicksal spiegelt sich auch in der
Geschichte Offenburgs wider.

Während in Speyer und Worms Judengemeinden schon im 11. und im Elsaß im
12. Jahrhundert nachgewiesen sind, stammen die ersten Judensiedlungen in Baden erst aus
dem 13. Jahrhundert: Überlingen 1226, Breisach 1230, Konstanz 1241, Pforzheim 1267
und Freiburg 1281. Letztere dürfte im Zusammenhang mit dem im Schwarzwald aufkommenden
Bergbau stehen. Wann sich die ersten Juden in Offenburg niedergelassen
haben, ist nicht überliefert. Daß in unserer Stadt um 1300 eine Judengemeinde bestand,
beweisen zwei Tatsachen: das Judenbad und ein Bericht aus dem Jahr der Judenverfolgung
1349.

6 Die Ottenau


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