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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 148
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0150
Der verlegte, provisorische Personenbahnhof an der Rammersweicrer Straße. Die Unionbrücke ist bereits
gebaut. Auf dem freigewordenen Gelände des früheren Bahnhofs werden die Gleise des neuen Bahnhofs
verlegt. Der provisorische Bahnhof war von 1909 bis 1911 in Betrieb.

nahezu völlig. Die kriegsnotwendige Rangierarbeit an Durchgangszügen wurde
von diesem Zeitpunkt an im Personenbahnhof vorgenommen, der bei den Angriffen
glimpflicher davonkam. Weitere Angriffe lähmten auch den spärlichen Reiseverkehr
, der sich der Jabos wegen fast nur noch in der Zeit der Dunkelheit unregelmäßig
abwickelte. Das Schicksal der Bahnanlagen war mit dem der Stadt in dieser
Zeit des Niedergangs eng verknüpft, nachdem die rücksichtslosen Bomber- und
Jaboangriffe sowie Artilleriebeschuß große Teile der Stadt und Bahn gleichermaßen
in Schutt und Asche gelegt hatten.

Das Kriegsende sah die Bahnanlagen zu 90 Prozent zerstört. Der Rangierbahnhof
war ein Trümmerfeld, die beiden großen Brücken nach Ebersweier lagen — von
der deutschen Wehrmacht am 10. April 1945 gesprengt — quer über den Gleisen,
die Eisenbahn-Kinzigbrücke war ebenfalls gesprengt. Mit 28 000 qm Hallenflächen
in sieben Werkstätten war das Ausbesserungswerk nahezu völlig zerstört; was im
Personenbahnhof nicht vernichtet war, geplündert. In der Nachbarschaft sah es
nicht besser aus: In Kehl ruhte der Eisenbahnbetrieb seit 23. November 1944
überhaupt, und die Bahnlinie Mannheim—Basel war an 200 Stellen nachhaltig
unterbrochen. Der Eisenbahnfahrzeugpark war verschleppt oder zerstört. Der Zusammenbruch
war vollkommen.

Der Wiederaufbau kam auf Weisung der Besatzungsbehörde langsam in Gang
und beschränkte sich zuerst auf die Wiederherstellung der Durchgangsstrecken.
Im Juli 1945 konnte von Norden her bis Offenburg und ab November 1945 durchgehend
bis Basel notdürftig gefahren werden, nachdem eine eingleisige Notbrücke
über die Kinzig erstellt worden war. Die Schwarzwaldbahn war ab August 1945
durchgehend befahrbar, zuvor waren zwei Tunnel und 37 Brücken behelfsmäßig

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