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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 215
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0217
Bald darauf muß Diepold gestorben sein. Sein Todesjahr ist nicht bekannt. Er starb
verarmt und wurde wohl, wie seine Vorfahren, bei der Pfarrkirche in Wolfach begraben.

Als Philipp von Schauenburg vor dem Schultheiß Paulus Buman von Haslach am
26. September 1481 mit Martin von Blumegg wegen der Fischwasserrechte in der Kinzig
bei Haslach und Schnellingen einen Vergleich schloß, wurde Diepold nicht mehr erwähnt.
Auch in den Urkunden der folgenden Jahre, in denen von ehemaligen Gippicher Gütern
die Rede ist, hören wir nichts von ihm. Bestimmt lebte er im Jahre 1489 nicht mehr.
Damals, am 11. August, verlieh der Pfalzgraf Philipp bei Rheine, der in der Pfälzischen
Fehde die hohengeroldseckischen Lande erobert hatte, an Martin von Blumegg alle Lehen,
welche dieser vormals mit Diepold gemeinsam besessen hatte.

Mit Diepold starb das Geschlecht der Edelknechte von Gippichen im Mannesstamm
aus. Die Güter, die er noch besaß, hatten neue Besitzer gefunden, der
Hauptanteil fiel Martin von Blumegg zu. Ob Diepold verheiratet war, ist ungewiß
. Name und Herkunft einer Ehefrau sind nicht bekannt. Die Bemerkung in
einer am 6. Dezember 1468 zu Haslach ausgestellten Urkunde, daß, wenn Diepold
ohne Leibeserben sterben sollte, sein Lehnsherr Graf Heinrich die Güter im Osterbach
für sich beanspruchen könne, weist darauf hin, daß Diepold im vorgerückten
Alter noch keine Leibeserben besaß, läßt aber die Frage nach einer bestehenden
Ehe offen. Vielleicht lebte er damals in noch kinderloser Ehe.

In einem Geschlechterbuch wird Diepold eine Tochter namens Ottilia zugesprochen, die
um das Jahr 1490 noch lebte und mit dem Edelknecht Anton von Fuerstenberg verheiratet
war. Sie war die Letzte, die den Namen „von Gippichen" getragen hatte.

Uber das weitere Schicksal der Gippicher Besitzungen soll noch ein kurzer Bericht aussagen
. Martin von Blumegg starb um das Jahr 1528. Aus seiner Ehe mit Barbara von
Gippichen war ein Sohn namens Christoph hervorgegangen. Dieser wurde von dem
Grafen von Fürstenberg mit dem Schloß Schnellingen und dem halben Gericht zu Eschau
belehnt. Auch erhielt er die geroldseckischen Lehen, die vormals sein Onkel Diepold von
Gippichen besessen hatte. Christoph zog nach dem Tode seines Vaters nach Neidenstein in
Kärnten. Seine Güter im Kinzigtal hatte er im Jahre 1528 an den fürstenbergischen Amtmann
Jos Münch von Rosenberg in Wolfach verkauft. Christoph starb um das Jahr 1535.
Seine Söhne Franz und Andreas von Blumegg auf Neidenstein hatten kein Interesse an
den Besitzungen ihres Vaters und Großvaters im Kinzigtal. Sie verkauften im November
1551 ihr Lösungsrecht an diesen Gütern um 800 fl. in Gold und 200 fl. in Münze an Graf
Friedrich von Fürstenberg. Der Kaufbrief wurde mitgesiegelt von Hans Marschalk, Schultheiß
zu Gengenbach und Michael von Blumegg zu Riegel. Schon zuvor hatten der Vogt,
das Gericht und die Gemeinde, genannt das Kirchengericht im Kinzigtal, den Grafen
Friedrich gebeten, die Pfandschaft Ippichen einzulösen und dem steten Besitzwechsel ein
Ende zu bereiten. Als am 19. Februar 1490 der Kaufbrief ausgefertigt wurde, durch den
Gangolf von Hohengeroldseck die Herrschaft Romberg an die Grafen Heinrich und Wolf-
gang von Fürstenberg um 1500 fl. Hauptgut und 75 fl. jährlichen Zins verkaufte, wurden
diese wieder die Grundherren über das ganze Gebiet, das vor rund 200 Jahren die Erbtochter
Udilhild von Wolfach dem Haus Fürstenberg zugebracht hatte. Die fürsten-
bergische Herrschaft Kinzigtal bestand bis zum Jahre 1806, dann wurde sie dem Großherzogtum
Baden einverleibt.

Die von Gippichen als Herren von Marschalkenzimmern

Georg (I.) von Gippichen war vermutlich ein Sohn des Hulwer von Gippichen. Er
kaufte am 1. Mai 1396 von seinem Onkel Volkart von Ow die halbe Burg Marschalkenzimmern
mit dem halben Dorf und das benachbarte halbe Dorf Weiden, ohne die Kirchen-

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