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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 234
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und das ihn zum vornehmsten Adel rechnen läßt. Diese vorzügliche Benennung
findet ihre Bestätigung in der Stellung, die der Wolfacher in der Zeugenreihe einer
Urkunde Kaiser Barbarossas von 1156 einnimmt: „Fridericus de Wolua" ist dort
hinter Geistlichkeit, Herzog und Grafen an erster Stelle des übrigen Adels aufgeführt23
). Mit dieser einmaligen Nennung eines Wolf achers am Kaiserhof verschwindet
auch Friedrich (III.) aus den Quellen; erst im 13. Jahrhundert sind dann
wieder Angehörige des Geschlechtes nachzuweisen.

Friedrich (I.)
1084—1086

Otto_ Friedrich (II.) - Gerhard (vermutlich

1091 ^^^"" 1091—1121 1091 Mönch in

St. Georgen)

Arnold - Friedrich (III.) - Konrad („clericus")

um 1110—1132 1148—1156 1148

Stammtafel der ersten drei Generationen der Herren von Wolfach

Die nachweisbaren Verwandtschaftsverhältnisse sind durch Striche gekennzeichnet. Die
Zahlen geben den Zeitraum der Erwähnungen an.

Ein erstes skizzenhaftes Bild über die Familie der Schenker an Alpirsbach kann
nun aus den mageren und zerstreuten Belegen zusammengefügt werden. So ist
nicht zu bestreiten, daß die Herren von Wolfach zum schwäbischen Hochadel
gehörten, der seit dem 11. Jahrhundert in stärkerem Maße in den Quellen zu fassen
ist. Die Stellung und Bedeutung der Wolfacher muß zu allererst in dieser
Zugehörigkeit zu der damaligen Oberschicht gesehen werden. Zwar bleiben die
wechselseitigen verwandtschaftlichen und politischen Beziehungen im einzelnen
undurchsichtig, doch bilden das Kloster St. Georgen und die Herzöge von Zähringen
Schwerpunkte der Aktivität und des Interesses der Wolfacher.

Sodann muß auf eine andere wichtige Tatsache hingewiesen werden, die die
besondere Rolle des Geschlechts verdeutlichen kann: Die Herren von Wolf ach
gehören zu den ersten Adelsfamilien, die sich im Schwarzwald niedergelassen
haben. Durch „Okkupation des Waldes" 24), durch Rodung und Ansiedlung also,
schufen sie sich im mittleren Kinzig- und im Wolftal eine Herrschaft, die die Basis
für ihre politische Stellung war. Gleichzeitig trugen sie damit in entscheidendem
Maße zur Erschließung dieses Teiles des Schwarzwaldes bei, wie auch der Bau der
Hauserbacher Kirche sicher auf ein Mitglied der ersten Generationen der Familie
zurückgeht. Ob freilich auch die Burg Wolf ach schon im 11. oder 12. Jahrhundert
angelegt wurde, ist fraglich. Denn noch im Jahre 1148 vollzieht Friedrich (III.)
seine Schenkung an St. Georgen „in villa Wolfacha", vermutlich in seinem dortigen
Herrenhof. Von einer Burg ist hier und auch sonst nirgendwo die Rede; erst 1272
wird das „Castrum Wolf ach" zum ersten Male genannt25).

23) -WUB 2, s. 101.

24) Theodor Mayer, Die Besiedlung und politische Erfassung des Schwarzwalds im Hochmittclalter, in:
Mittelalterliche Studien, Darmstadt 1963, S. 420.

25) Annales Basiiienses, SS 17, S. 195.

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