Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 239
(PDF, 74 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0241
heit der Nimburger in Straßburg 1139 gefolgert werden, daß der Akt in Offenburg
ebenfalls im Mai dieses Jahres stattfand36).

Rudolfus de Windisle (Rudolf von Windschläg)

Zwischen den Jahren 1111—1122 taucht dieser Adlige in zwei Zeugenreihen des
Rotulus Sanpetrinus auf, jeweils zusammen mit den Zähringern; einmal ist auch Friedrich
(II.) von Wolfach dabei, der jedoch weit vor ihm steht. Rudolf nannte sich nach
dem Dorf Windschläg (Kr. Offenburg), zu dessen Ortsadel er gehörte. Sein Name erscheint
auch in der Zeugenliste einer Abschrift der Kaiserurkunde für Alpirsbach, die ihn
für das Jahr 1123 als Zeugen bei der Ausstellung des Originals durch Kaiser Heinrich V.
anführt. Auf Verbindungen zu den Bischöfen von Straßburg verweist seine Teilnahme an
der Weihe des Klosters Baumgarten im Elsaß durch Bischof Gebhard im Jahre 1133.
„Rodolfus de Windislech" ist aber auch 1152 in der Begleitung Herzog Bertholds IV. von
Zähringen als Zeuge in Überlingen anzutreffen, wo er ausdrücklich zu den „nobiles viri"
und nicht zu den „clientes" des Herzogs gezählt wird. Undatiert ist eine reiche Sachschenkung
Rudolfs an Klosterreichenbach, die er vermutlich vor seinem Tod tätigte, da er
in das Seelenbuch des Klosters aufgenommen wurde; schon lange zuvor hatte er ein
predium in Dettingen (welches?) tradiert. Seine Teilnahme an der Schenkung der Herren
von Wolfach ist wohl mit der Nähe seines Wohnorts Windschläg zu Offenburg zu erklären
37).

Cuno de Horv (Cuno von Horb)

Seit etwa 1110 erscheinen Adlige mit der Herkunftsbezeichnung von „Horwan" oder
„Horwe", über deren Lokalisierung keine Einigkeit besteht. Man dachte an Horben
(Kr. Freiburg) oder Horb am Neckar, während andererseits auf ein Horb verwiesen wird,
das in der Gegend von Salmendingen (Kr. Hechingen) abgegangen ist38). Als erster taucht
„Waltherus de Horwan" unter den „nobiles viri" in Zeugenreihen des Rotulus Sanpetrinus
auf. Um 1120 schenkte er in Nellingen (Kr. Ulm) an Zwiefalten und scheint auch sonst
gewisse Beziehungen zum Gebiet der mittleren Alb, der Stammlandschaft der Zähringer,
gehabt zu haben. Erst 1152 hören wir dann wieder von einem Angehörigen dieser
Familie, „Cuno de Horwe", wohl der Sohn Walters, der in Freiburg bei der Ausstellung
einer Königsurkunde dabei war. Ihn halten wir auch für den Zeugen bei unserer Schenkung
. 1161 wurde „a viro nobili Cunone Horwin" der Tennenbach genannte Ort
(Kr. Emmendingen) abgekauft und dort ein Zisterzienserkloster gegründet. Im selben Jahr
erscheint Cuno als Kirchenvogt von Offenhausen (Kr. Reutlingen) — einem Ort, zu dem
auch sein Vater Walter schon Beziehungen gehabt hatte. Es ist bemerkenswert, wie diese
beiden Adligen zwischen dem Breisgau und der Schwäbischen Alb hin- und herpendeln, ein
Tatbestand, der mit Verbindungen zu den Zähringern zusammenhängen könnte: Möglicherweise
kamen die Horber mit den Herzögen in den Breisgau und wurden dort auch
begütert. Übrigens hatte Cuno einen Sohn, der wieder Walter hieß und mit dem zusammen
er im Reichenbacher Schenkungsbuch nach 1163 erwähnt wird. „Waltherus de
Horwa, filius Cunonis" ist noch weiterhin in den Schenkungsbüchern von Hirsau und
Reichenbach nachzuweisen, während der Vater um 1165 gestorben zu sein scheint383).

38) Belege: bei L. Werkmann, a. a. O., S. 77 f.

3') Belege: Rot. Sanp., a. a. O., S. 145, 163; WUB 1, S. 355; Regesten der Bischöfe von Straßburg, Bd. 1,
Nr. 450; 2GO 67 (1913), S. 84; Seelenbuch des Klosters Reichenbach, in: Württembergische Vierteljahreshefte
15 (1906), S. 426. — Vgl. auch L. Dengler, Geschichte des Dorfes Windschläg in Urkunden, in: Die
Ortenau 42 (1962), S. 178.

38) Beschreibung des württembergischen Oberamts Münsingen, N. F. 1912, S. 663 f. Dagegen J. A. Kraus,
in: ZWLG 24 (1965), S. 179.

38a) Belege: Rot. Sanp., a.a.O., S. 140—142, 155, 167; Die Zwiefalter Chroniken Ortliebs und Ber-

239


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0241