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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 292
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Mit der Angabe, daß laut Zeugnis von 1289 die von Kanonikus Albert von
Dellmensingen gestiftete Filialkapelle in Hausgereut die hll. Jakobus (Apostel)
sowie Maria Magdalena und Nikolaus zu Patronen hatte36), mögen unsere Ausführungen
schließen.

Johann Georg Zuflucht, der letzte Schultheiß von Kork

von Wilhelm G r ä ß 1 i n

Sein Werdegang

Wer heute vom Rathaus in Kork aus die Herrenstraße durchschreitet, begegnet
linker Hand als letztem Haus vor der Bundesstraße 28 einem nicht unsympathischen
Fachwerkbau; unserer einheimischen Bevölkerung war das Anwesen nur unter
der Bezeichnung „s'Amtsbotte" bekannt und vertraut. Diesen Hausnamen erhielt
es, als in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dort ein Philipp Jakob Zuflucht,
ein Amtsbote, mit seiner Familie Wohnung bezog. Doch dürfte dieser Zuflucht
schon vor der Mitte des Jahrhunderts hier zugezogen gewesen sein; denn ein
Kirchenbucheintrag verzeichnet seine Heirat am 14. Februar 1758. Aus diesem
Eintrag entnehmen wir, daß er von Straßburg kam als Sohn des Christian Zuflucht
, Gartenmann, und der Anna Maria geb. Knecht. Seine ihm hier angetraute
Gattin war die Anna Maria Affel von Barr, wo ihr Vater, „Georg Friedrich Affel,
Kiefer", dies Handwerk betrieb. Hier wurden dem Ehepaar drei Söhne geboren,
von welchen der zweite noch im Knabenalter verstarb. Für unser Dorf sollte der
älteste Sohn, Johann Georg, von ganz besonderer Bedeutung werden. Der auf-

Korfc eine der ältesten des badischen Hanaucrlandes. Zur Ableitung des Namens Kork von Curiacum
siehe O. Heilig, Die Ortsnamen des Großherzogtums Baden (1906), S. 6. Für den Hinweis auf Beinert und
Heilig sei Herrn Oberlehrer Gräßlin hier aufs neue gedankt.

Zur Kenntnis der Topographie und Flurnamen Korks tragen einige im Straßburger Stadtarchiv
(Frauenwerk) verwahrte Korker Urkunden schon einiges bei:

1. Urkunde 4. 1. 1283: „Domus et curia quam inhabitant in Villa Korcke under Froneich site — zue
fronenstege — an dem burgwege — an der Strassen — Klebach — zu alten gassen — curia geinhalb
der lachen."

2. Urkunde 26. II. 1293: Zwei fruchtäcker zu hohenhurst ( = Dorf Hohnhurst) uf dem bifang (= ein
durch Urbarmachung und Umzäunung als Privatbesitz errungenes oder besetztes Land).

3. Urkunde 12. III. 1297: aput curiam dictam houerhurst.

4. Urkunde 11. IV. 1360: Güter in banno ville Korck . . . uf dem Bühel — von der Nuwen mül
(Neumühl) — ein acker uf die Klebach — zu Wolfbrune — neben dem burgwege — ein bletz an der
Strassen — die brantmatte — matte zu hoferhurst neben dem hofe — uf dem wer — zu Nunnenhurst
(Waldbesitz der Nonnen von Eschau?).

Die Bezeichnung „an der Strassen" weist auf eine Römerstraße. Was mit dem „burgweg" eigentlich
gemeint ist, hat die Lokalforschung aufzuhellen.
36) Krieger, I, 874.

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