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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 328
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Im Frühjahr 1761 brachte sich Ludwig Wagner dann selbst in Erinnerung mit
der Bitte um eine Advokatenstelle. Ein Hofratsbericht, unterzeichnet von den Hofräten
Axter, Krieg, Kobolt, Tschamerhell, Wellenburg, v. Kieninger und Maßino,
vom 26. März 1761 an Markgraf Ludwig Georg erreichte dann, daß Wagner
unterm 14. November 1761 eine Stelle am Hofgericht zu Rastatt erhielt, „z. Zt.
ohne Warthgeld".

Um dieses Wartgeld drehten sich dann zwei weitere Bittschreiben, eines der
Hofräte, das andere vom 1. Juli 1763 von Ludwig Wagner selbst, worin er betonte
, daß „bey dermaligen Zeithen ein advocatus ohn Genießung des Warthgeldes
von 50 Rhtl. (Reichstalern) jährlich nicht wohl bestehen könne".

Endlich wurde er am 2. Juni 1764 zum „Regierungs Fiscal" mit Besoldung befördert
. Er begann die Stufenleiter einer Beamtenkarriere langsam und sicher hinaufzusteigen
.

Hofgerichtsrat und Amtmann

Von den zehn Dienstjahren, die Ludwig Wagner am Hofgericht in Rastatt verbrachte
, waren neun vergangen, als er sich am 20. Juni 1770 an den Markgrafen
mit einem Bewerbungsschreiben um den „Character eines fürstl. Hoff Gerichtß
Rathß" wandte. In dem Gesuch zählte er die wichtigsten Arbeiten auf, die er
geleistet hatte. Besonders hob er hervor, daß es ihm gelungen sei, den Pasquilant
(Verfasser) einer Schmähschrift zu finden, die dem Hofrat von Mohr „gelegt"
worden sei.

Am 4. Januar 1771 bat er erneut um eine Hofratsstelle, da inzwischen Wellenburg
gestorben sei. Es bedurfte einer weiteren Vorstellung und eines Gutachtens
mehrerer Hofräte (Dürrfeldt, Eichhorn, Schwarz) zu seinen Gunsten, bis er endlich
unterm 28. September 1771 den Titel „Hofgerichtsrat" zugesprochen erhielt,
der mit einer Besoldungserhöhung von jährlich 100 Reichstalern verbunden war.

Nicht lange konnte er sich dieser Rangerhöhung erfreuen. Knapp vier Wochen
danach, am 21. Oktober 1771, starb August Georg, der letzte Markgraf aus der
Bernhardinischen Linie. Damit fiel die katholische Markgrafschaft Baden-Baden
an die evangelischen Markgrafen von Baden-Durlach. Die großen Veränderungen
in der Verwaltung setzten damit ein, daß per 21. Oktober 1771 alle bisherigen
Beamten außer Dienst gesetzt wurden. Auch Ludwig Wagner von Frommenhausen
erhielt ein diesbezügliches, vorgedrucktes Schreiben, in welches nur sein Name handschriftlich
eingefügt war. Seine Pension betrug 125 Gulden!

Damit begann der zweite, überaus wichtige Abschnitt seiner Laufbahn. Der
dritte würde später Baden-Baden sein. Sofort nach Regierungsantritt des Baden-
Durlacher Markgrafen Karl Friedrich wurde Wagner nach Rodalben beordert.
Dort mußte er ein Jahr als zweiter Beamter unter dem Amtmann arbeiten, jedoch
ohne Bezahlung, nur die genannte winzige Pension stand ihm zu. Dann jedoch
wurde er endlich selbst Amtmann. Seine Bewerbung um die Stelle des zurückgetretenen
Amtmanns Dantieux in Rodalben wurde vom Hofratskollegium unterstützt

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