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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0029
Die Große Kreisstadt Offenburg

von Hans Brettar

Die Stadt Offenburg hatte 1948 21500 Einwohner. Im Jahre 1968 waren es
33500. In 20 Jahren war also ein Einwohnerzuwachs von 12000 Personen zu
verzeichnen, d. h. die Einwohnerzahl ist in diesem Zeitraum um nahezu 60%
angestiegen. Daraus läßt sich eine Entwicklung erkennen, die weit über dem
mittelbadischen Durchschnitt liegt. Die bebauten Flächen haben sich in diesem
Zeitraum mehr als verdoppelt (280 gegenüber 660 ha). Dies liegt nicht nur an
der aufgelockerten Bauweise der neuen Wohngebiete (195 gegenüber 360),
wesentlich fällt auch die Erweiterung der gewerblichen und industrieellen Bau-
flächen ins Gewicht (45 gegenüber 200 ha). Allein der Bestand an städtischen
Straßen hat sich von rd. 59 km im Jahre 1956 auf rd. 86 km im Jahre 1968 erhöht
.

An diesen Zahlen läßt sich die Entwicklung einer Stadt grundsätzlich ablesen.
Sinn dieses Berichtes ist es, zu erläutern, wie sich diese Entwicklung baulich
darstellt. Dabei sind nicht nur die entstandenen Hochbauten zu berücksichtigen,
nicht nur die neu hinzugekommenen Wohnungen oder die neu geschaffenen
Arbeitsplätze. Vielmehr müssen auch alle von der Erweiterung einer Stadt
verursachten Folgeeinrichtungen betrachtet werden: Straßen, Brücken, Geschäfte
, Kindergärten, Schulen usw. (Jene technischen Folgeeinrichtungen, die im
Bild der Stadt nicht sichtbar werden, sind zwar ebenfalls bedeutungsvoll, können
aber in diesem Bericht nicht eigens erwähnt werden.)

Wesentliche Veränderungen bewirkt die Stadterweiterung auch auf die „alte"
Stadt in ihrer bisherigen Form. Das Geschäftszentrum, das mit seiner Kapazität
eine bestimmte Einwohnerzahl versorgen kann, reicht nicht mehr aus. Die alte,
bisher bestehende Form wird gesprengt. Besonders bei der Stadt Offenburg,
deren Geschäfte sich innerhalb eines mittelalterlichen Stadtkerns mit einem sehr
kleingliedrigen Grundriß entwickelt haben, werden diese Erscheinungen deutlich
sichtbar. Bis jetzt haben sich Vergrößerungen und Erweiterungen noch
überwiegend innerhalb der bestehenden Baulichkeiten abgespielt: Bisher nicht
entsprechend genutzte Geschosse, Nebengebäude, Remisen und dgl. wurden
noch ausgebaut. Die Fälle aber, wo diese vorhandenen Gehäuse nicht mehr ausreichen
, mehren sich im Stadtzentrum.

Die Innenstadt ändert also durch die Entwicklung am Stadtrand nach und
nach ihr Gesicht. Man wird dabei nur versuchen können, solche Tendenzen
vernünftig zu lenken. Unterbinden läßt sich eine solche Entwicklung nicht, es

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