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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0119
Eß- und Schwätzecke in der Stube des „Vogtsbauernhofes". Neben dem Ofen die „Kunst".

aus der Landschaft verschwunden. Einst stand es entlang der Kinzig und der
Rench und in deren Nebentälern. Nur im Seitental der Kinzig, das von Haslach
gegen Süden ins Elztal führt, und im Gutachtal konnte sich dieser Typ nicht
durchsetzen. Über die Wasserscheide von Elz und Kinzig wirkten zu starke
Heidenhauseinflüsse, und mit dem Gutachtal betreten wir das Territorium der
Herzöge von Württemberg, die mit ihren Bauordnungen von 1568 ab hier einen
neuen Typus, das Gutacher Haus, schufen.

Diesen Typ verkörpert der „Vogtsbauernhof", der als Haus des württembergischen
Talvogtes als erstes nach diesen Bestimmungen 1570 an seinem
Standort erbaut worden ist (Abb. 10).

Die „Neue Bauordnung des Fürstentums Württemberg" vom 1. März 1568
forderte, daß die Küche aus Gründen der Feuersicherheit in die Mitte des Wohnteils
gelegt und ihre Wände mit Mauerwerk ausgeriegelt werden müßten. Ferner
wurden ein „Schlot", der Vorläufer unseres heutigen Schornsteins, und Verzapfungen
anstelle der bisher üblichen Verplattungen verlangt. Das Erscheinungsbild
wird daher weitgehend von dem Fachwerkkern in der Mitte der Schauseite
bestimmt. Hinzu treten die zahlreichen Veranden, die aus dem Elsaß über
das Kinzigtäler Haus ins Gutachtal gekommen sind. Das hellere Fachwerk inmitten
des dunklen Holzgehäuses im Verein mit den Veranden hat diesen Typ
zum malerischsten Haus des Schwarzwaldes gemacht, das den Ruhm der Schwarzwaldhäuser
begründete.

Die Zimmerung ist nachmittelalterlich; der zweigeschossige Hauskörper ist
für sich aufgestellt, und auf ihn ist das Dachgerüst gesetzt, das mit seinen liegenden
Stühlen seinerzeit hochmodern gewesen ist.

Das Dach endet über den Schmalseiten des Hauses mit Halbwalmen. Es ist mit
Stroh gedeckt.

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