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Ehemaliges Refektorium des Kapuzinerklosters: Prächtige Plastiken, Möbel und Gemälde. Der Ofen ist
das Meisterstück des Hafners Engesser. Aufnahme: Photo-Grüninger
hunderts aus der Stadtkirche, gemalt von Johann Markus Hermann aus Rottweil
1786, dem Großvater der Maria Ellenrieder, Konstanz. Das eine stellt St. Sebastian
, den Stadt- und Pestpatron, dar, das andere ein Rosenkranzaltarbild; die
Madonna mit dem Kind auf dem Arm überreicht dem Karmeliten-General Simon
Stock einen Rosenkranz, als Attribut ein Hund mit brennender Fackel, rechts
St. Katharina von Siena. Darüber ein großes Kruzifix aus klösterlichem Besitz.
Ein „Kensterle" aus der Barockzeit schmückt den Altaraufbau. Kensterle sind
holzgerahmte Glasschreine, die als Hausaltärchen in den Bürgerstuben während
der kirchlichen Festzeiten aufgestellt wurden. Hier liegt ein in Tüchern und Bändern
gewickeltes (gefetschtes) Christkind darin, umgeben von künstlichen Blumen
und Früchten und einem kleinen Kreuz. Auf dem Altartisch liegt eine Zeichnung
von Carl Sandhas, „Des Menschen Erdenwallen" betitelt. Sie stellt einen Leichenzug
dar. Was aber ganz besonders interessant ist, das ist der Fries. Sämtliche Symbole
des Todes wie sie die alten Römer und Griechen, die nordischen Völker kannten
und wie das Mittelalter und die Barockzeit den Tod darstellten. Man könnte
sagen: Der Mensch ist vom ersten Tag, an dem er aus den Armen Gottes kommt,
vom Tode bedroht, bis er durch Engel geleitet wieder in die Arme Gottes zurückfindet
. Eine Bronze-Statuette Hansjakobs und seine Wiege vervollständigen die
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