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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0154
Das 1785 erbaute Palais des ehemaligen
Reichsschukheißen Franz Georg
von Rienecker; 1804—1806 Sitz des
Direktoriums der Ortenauer Reichsritterschaft
; dann Landgericht bis
1958; seit 1959 das Ritterhausmuseum
der Stadt Offenburg.

Klischee: Stadtarchiv Offenburg

schaftliche Residenz dauerte aber nur drei Jahre; denn 1806 wurde auch die
Reichsritterschaft mediatisiert, d. h. verlor ihre reichsunmittelbare Stellung. Ihre
kleinen Territorien wurden dem badischen Staat einverleibt. Das „Ritter-Corpus"
wurde aufgelöst und das Ritterdirektorium aufgehoben. Der Name „Ritterhaus"
blieb bestehen. Die Hundsgasse erhielt im Zug der Umbenennung der Straßen den
Namen „Ritterstraße".

Einige Jahre später nahm das Gebäude das Revisorat des Oberamts auf; und
nach dem Scheitern der badischen Revolution 1848/49, als Offenburg von preußischen
Truppen besetzt wurde, diente das Ritterhaus einige Jahre als Kaserne.

Bald interessierte sich die badische Justizverwaltung für das Gebäude. Als
fünfte badische Stadt sollte Offenburg Sitz eines großherzoglichen Haus- und
Hofgerichtes werden. Bauliche Erweiterungen erwiesen sich als notwendig. Hinter
dem Hof wurde ein Neubau erstellt, in dem der Schwurgerichtssaal eingerichtet
wurde. Am 1. Oktober 1864 hielt das Haus- und Hofgericht, ab 1879 Badisches
Landgericht, seinen Einzug. Um die Büroräume zu vermehren, wurde um die
Jahrhundertwende das Dachgeschoß ausgebaut. Über 90 Jahre beherbergte das
Ritterhaus das Landgericht. Als der Staat 1957 in der Oststadt ein neues Justizgebäude
erstellt hatte, kaufte die Stadt im August 1958 das für die Verwaltung
günstig gelegene Haus. In den Räumen des Obergeschosses wurde das Heimatmuseum
untergebracht. Der Schwurgerichtssaal eignete sich für die Unterbringung
der Jagdtrophäen-Sammlung Cron. Das Erdgeschoß war zunächst der Landespolizei
zur Verfügung gestellt worden. Ein Brand, der im Juli 1964 im Westflügel
ausbrach, konnte durch den vorbildlichen Einsatz der Feuerwehr eingedämmt
werden. Nach den Instandsetzungsarbeiten wurden die meisten Räume des
Erdgeschosses dem Städtischen Sozialamt zugewiesen. Der Schuppen unter dem
Schwurgerichtssaal wurde in einen feuersicheren Archivraum verwandelt, in dem
die städtischen Archivalien endlich den Vorschriften entsprechend gelagert werden
können.

Es muß dankbar anerkannt werden, daß Gemeinderat und Stadtverwaltung für
diese kulturellen Aufgaben Verständnis zeigten und die Mittel für die Instand-

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