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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0158
Kastell?", der 1936 in der Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins erschien. Die
„Geschichte der Stadt Offenburg" sollte seine Arbeit krönen. Da nahm ihm der
Tod jäh die Feder aus der Hand. Im August 1938 starb der 56jährige auf einer
Ferienreise.

Auch Stadtrat Georg Monsch hat sich um das Offenburger Museum sehr verdient
gemacht. Fast vier Jahrzehnte vertrat er als Respizient bei der Stadtverwaltung
dessen Belange und unterstützte den Kustos mit Rat und Tat. Auch Oberbürgermeister
Holler (1921 —1934) schenkte den Sammlungen seine Aufmerksamkeit
und bestimmte die römischen Münzen.

Eine große Bereicherung erfuhr das Museum durch die fleißige Sammlertätigkeit
von Adolf Siefert, der mit rührendem Eifer und großem Kunstsinn historische
Stiche, Bilder und Literatur zur Geschichte der Ortenau sammelte. Nach seinem
Tode wurden sie von der Stadt erworben und schmücken die Räume des Museums.

Aber ein unglücklicher Stern stand über den Sammlungen. Die Enge ließ all
das Gute und Schöne nicht zur verdienten Geltung kommen. Außerdem befanden
sich die meisten Räume in einem schlechten baulichen Zustand. In dieser Form
genügte das Museum den Anforderungen nicht mehr, die an ein solches Institut
gestellt werden müssen. Es soll die Bedeutung einer Volksbildungsstätte haben.
Von diesem Gedanken durchdrungen, verfolgte der derzeitige Kustos den Plan,
die Sammlungen zu einem Heimatmuseum umzubauen, in dem in erster Linie
die Geschichte und die Kultur Offenburgs und der engeren Ortenau zum Besucher
sprechen. Deshalb mußten die Bestände gesichtet und neu aufgebaut werden,
damit auch der Laie ein Bild seiner Heimat gewinnen konnte. Dazu gehörte mehr
Raum. Unter den obwaltenden Umständen bot sich nur ein Weg: vorläufige
Entfernung der gesamten zoologisch-biologischen Abteilung und der Mineralien,
soweit sie nicht aus unserer Heimat stammen, und Magazinierung derselben. In
diesem Sinne richtete der Kustos im Oktober 1940 an die Stadtverwaltung eine
Denkschrift. In anerkennenswerter Weise ging sie auf die Vorschläge trotz der
kriegsbedingten Schwierigkeiten ein. Die zur baulichen Instandsetzung notwendigen
Mittel wurden außerhalb des Etats zur Verfügung gestellt und der Museumshaushalt
zur Anschaffung von Ausstellungsmitteln für 1941 und 1942 erhöht. Die
Neuordnungsarbeiten leitete der Pfleger der badischen Museen, Professor Dr. Rott.
Leider sollte er das schöne Ergebnis seiner Arbeit nicht mehr sehen. Auf die Genesung
von einer schweren Krankheit hofften wir vergebens. Oberlaborant Meny
vom Landesmuseum Karlsruhe beendete die Arbeiten.

Für die Anschaffung der notwendigen Ausstellungsmittel flössen dem Museum
reiche Stiftungen zu. Der Historische Verein für Mittelbaden, die Landkreisselbstverwaltung
, das Offenburger Handwerk, mehrere Industrie- und Handelsfirmen
sowie Geldinstitute haben zum Teil recht namhafte Summen gestiftet. Große Verdienste
um das Heimatmuseum erwarb sich Fabrikant Franz Walz. Wiederholt
hat er demselben bedeutende Beträge zugewandt und ist damit als hochherziger
Förderer in die Geschichte des Offenburger Museums eingegangen. Wie sich einst
in der Gründung des St.-Andreas-Hospitals der Gemeinsinn der Offenburger
Bürgerschaft offenbarte, so wurde auch die Neuordnung des Museums im Hospi-

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