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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0163
Sehr aufschlußreich sind die Funde römischer Keramik, die 1894 in der Kornstraße
und 1936 im Gewann „Nachtweide" (heute Industriegebiet Offenburg-
West) gemacht worden sind. Die schönsten Stücke sind in den beiden Vitrinen
aufgebaut: ergänzte Vasen, Schüsseln, Teller und Krüge aus gewöhnlichem Ton
und Terra nigra, dann die kostbaren Schaustücke aus Terra sigillata, die man als
das römische Tafelgeschirr bezeichnen kann. Letztere stammen aus dem 1. und 2.
nachchristlichen Jahrhundert und sind in Gallien, in Heiligenberg im Elsaß und in
Rheinzabern (Pfalz) hergestellt worden. Eine Schüssel trägt den Töpferstempel.
Das Prunkstück dieser Sammlung aber ist die kostbare Merkurstatuette aus der
Zeit um 100 n. Chr., die 1936 im Gewann „Nachtweide" zwischen der Marlener
Straße und dem Kinzigdamm durch den Bagger gehoben wurde. Die römischen
Eisenbarren am Fuß der Fensterwand wurden in Windschläg gefunden.

Die Gräberfunde aus dem Gewann „Krummer", die in diesem Raum in der
kleinen Wandvitrine gezeigt werden, geben Aufschluß über die alemannische
Landnahme. Sie vermitteln eine Vorstellung von der Kultur wehrhafter Alemannen
der Merowingerzeit (um 700). Das Männergrab enthielt das Heergewäte:
Schwerter, Lanzenspitzen, Schildbuckel, Riemenzungen und Gürtelgarnituren. Im
Frauengrab entdeckte man besonders Schmuck: Ohr- und Armringe aus Bronze,
Ton und Bernstein, eine Halskette farbiger Glasperlen, ein Kamm aus Bein, ein
Bronzeamulett und ein Jaspis. Im untersten Fach stehen einige mittelalterliche
Gefäße. Hervorzuheben sind ein steinerner Mörser aus Kork und ein Krug aus
der Zeit Karls des Großen (gefunden im Keller Steinstr. 34). Der alemannische
Totenbaum aus Oberflacht bei Tuttlingen, ein Geschenk von Dr. Basler, Tübingen,
vermittelt eine Vorstellung von der Bestattungsweise unserer Vorfahren.

Reiche Eindrücke erhält der Besucher in dem großen Raum, den wir nun betreten
. Die Geschichte der Reichsstadt und Topographie Offenburgs und der Or-

Das älteste der noch vorhandenen Offenburger
Stadtsiegel von 1280.

tenau werden uns vor Augen geführt. Alte Karten zeigen die politische und
territoriale Entwicklung unserer Heimat. Eine Folge von Stichen, Bildern und
Plänen führt uns in die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts, in denen die Ortenau
als Grenzland wiederholt Kriegsschauplatz war. In deren Mitte fällt uns der
Offenburger Befestigungsplan auf, den Grimmelshausen 1643 zeichnete, als er

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Die Ortenau

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