Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0241
mauer gegen den Halsgraben sprang etwa 4,50 m vor bis hart an die Felskante.
Beide Bauten bildeten zusammen einen mächtigen Schild gegen die Bergseite hin.
Sie waren zur Verteidigung des Zuganges zur Burg eingerichtet. Daher auch die
massive Ausführung der Außenmauern, welche am Palas eine Stärke von 2,00 m
gegen den Halsgraben, gegen den Zwinger eine solche von 1,60 m haben. Die
Wände sind aus Granitbruchsteinen in Kalkmörtel aufgeführt in regellosem Verband
. Sie sitzen auf dem gewachsenen Fels. Die Giebelseite hat noch eine Höhe
von 16 Metern. Ihre Ecke ist mit Bossenquadern verkleidet.

An der Ruine des Palas lassen sich noch fünf Geschosse unterscheiden. Ihre
Absätze sind durch aus dem Mauerwerk vorspringende Kragsteine angedeutet. Der
unterste niedere Raum hat in den starken Außenmauern einfache Luftschlitze von
10 x60 cm Ausmaß. Als Schießscharten haben diese Öffnungen nicht gedient, da
zwischen ihren Laibungen der Verteidiger für sich und seine Waffe nicht genügend
Platz hatte. Sie waren lediglich Licht- und Luftschlitze für diesen untersten Raum.

Von dem schon erwähnten Burghof führte eine Türe in das Erdgeschoß. In
diesem befinden sich zwei Schießscharten gegen den Graben und drei gegen den
inneren Zwinger zu. Behauene Sandsteingewände, von gewölbten Stürzen, überdeckt
, geben Öffnungen von 12x100 Zentimeter frei. Durch diese ließ sich der
Zugang zur Burg gut übersehen. Als eigentliche Armbrustscharten war keine anzusprechen
, sie konnten aber nötigenfalls als solche benützt werden. Die Löcher in
den Laibungen dienten zur Aufnahme von Auflagehölzern für Handfeuerwaffen.
Es hat den Anschein, daß in diesem für die Verteidigung ausgestatteten Erdgeschoß
die ursprünglichen Armbrustscharten nach der Einführung der Feuerwaffen für
deren Verwendung umgebaut wurden.

Im Stockwerk über diesem Geschoß lagen Wohnräume. Dafür sprechen die
großen Fenster mit gewölbtem Sturz und lichten Weiten von 1,50 x 1,05 Meter in
der Nord- und Westwand. Ihre Stichbogen sind aus sorgfältig gefügten Bruchsteinen
gemauert. Leider sind die Gewände sowohl innen als außen nicht mehr
vorhanden. Hier beginnt in der Südwestmauer eine nach oben führende Vertiefung
in der Wand, was auf einen Kamin schließen läßt. Vermutlich war dieses Geschoß
in mehrere Räume aufgeteilt.

Das nächste Stockwerk hatte wahrscheinlich nur einen einzigen Raum besessen,
den Rittersaal. Darauf weisen die gekuppelten Fenster hin, wovon das eine gegen
den Halsgraben zu noch recht gut erhalten ist. In einer tiefen Nische sitzen die
drei zusammengekuppelten Rundbogenfenster, welche dem Saal ein würdiges Aussehen
gaben. In der Westmauer, welche diese Höhe nicht mehr voll erreicht, saß
in einem Mauerausschnitt ein ähnliches Fenster, von dem nichts mehr erhalten ist.
Bis hier herauf hatten die Mauern gleichbleibende Wandstärken.

Über dem Rittersaal setzt sich die Giebelmauer fort. Sie ist hier etwa 25 bis
30 cm schwächer als die der unteren Stockwerke. Als oberster Teil der Ruine ragen
hier noch zwei Fensterpfeiler in die Höhe. Die Gewändesteine sind noch erhalten.
Sie deuten an, daß in diesem Stockwerk nochmals Wohnräume lagen. Darüber zog
sich dann der Giebel unter einem steilen Satteldach zur Firstlinie hin, das noch
einen Speicher und Bodenraum abdeckte. Nach den noch heute vorhandenen Mauer-

239


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0241