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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0243
nahm, sowie das anschließende Wirtschaftsgebäude bildeten mit ihren Grundmauern
den künstlichen Abschluß dieses Steilhanges. Die unteren Geschosse dieses Nebengebäudes
mögen zu Verteidigungszwecken eingerichtet gewesen sein, doch sind
hiervon keine Spuren erhalten geblieben. Eine äußere Ringmauer hatte diese Ostseite
nicht besessen.

Die schwächsten Stellen der Burg lagen an den weniger steil in das Tal abfallenden
Süd- und Westhängen. Hier waren besondere Verteidigungsanlagen notwendig.
Man baute hier um die Hochburg herum einen doppelten Mauerring. Am Wirtschaftsgebäude
springt an der Ostseite ein ca. 80 cm starkes kurzes Mauerstück
auf dem Felsen gegen Osten vor. Hier setzt die Ringmauer an. Sie führt zunächst
auf der Bergkante gegen den Südhang. An einem Geländeknick stößt im rechten
Winkel die innere Ringmauer an. Sie bleibt auf dieser Geländestufe in gerader
Linie bis zum Westhang, wo sie sich dem Hang anpaßt und in leichtem Bogen
diesem entlang zur Schildmauer am Halsgraben führt. Diese Ringmauer wurde
wohl gleichzeitig mit der Hochburg gebaut. Sie sitzt wie diese auf dem gewachsenen
Felsen. Ihre Stärke beträgt durchschnittlich 1 Meter, ihre Höhe 4 Meter.
Sie ist, im Gegensatz zur äußeren Ringmauer, mit einem Mantel aus Buntsandsteinquadern
versehen. Diese solid gebaute Mauer schließt einen Zwinger ein von
etwa 12 m Breite. Hier mögen noch Gebäude gestanden sein, etwa Stallungen,
Scheunen, Geräteschuppen. Spuren davon sind keine mehr erhalten. Ebenso fehlen
hier Reste von Verteidigungsanlagen. Diese befanden sich an der Mauerkrone, die
aber völlig abgetragen wurde. Der Zugang zu dem inneren Zwinger erfolgte vermutlich
über eine Treppe, die vom Wirtschaftsgebäude am Südhang herabführte.

Dort setzte auch die äußere Ringmauer an. Sie führte in weitem Bogen in einem
Abstand von etwa 12 Metern nahezu parallel zur inneren Ringmauer am Hang
entlang und erreichte so die Schildmauer am Halsgraben. Ihre Länge beträgt etwa
80 Meter, die durchschnittliche Höhe 3,50 Meter, ihre Stärke schwankt zwischen
65 und 80 Zentimetern. Diese Mauer wurde nicht so sorgfältig gebaut wie die
innere Ringmauer. Sie besteht aus Bruchsteinen, untermischt mit Bachwacken, gemauert
ohne jeden Verband. Das ebene Gelände zwischen den beiden Ringmauern
wurde durch Erdabtragungen bergseits und Anhäufung des Schuttes hangabwärts
gewonnen. Reste von Gebäuden, die einst innerhalb dieses Mauerringes standen,
sind keine mehr vorhanden, doch wäre an der Südseite für solche geeigneter Platz
vorhanden gewesen. Am ganzen Mauerzug fehlen Verteidigungseinrichtungen, wie
Schießscharten oder Reste eines überdachten Wehrganges. Dies alles fiel der Abtragung
der Mauerkrone zum Opfer. Der Zugang zu diesem äußeren Zwinger
erfolgte an der Ostseite von dem mehrere Meter höher liegenden inneren Zwinger
aus auf einer wohl besonders geschützten Treppenanlage. Diese äußere Ringmauer
wurde vermutlich später gebaut als die Hochburg, um die Verteidigungsfähigkeit
der Süd- und Westflanke zu erhöhen, aber auch um weiteren Platz innerhalb des
engen Burgberinges zu gewinnen. Für diese Annahme spricht die geringere Stärke
dieser Mauer, ihre abweichende und weniger sorgfältige Bauausführung gegenüber
der inneren Ringmauer und die Tatsache, daß die Schildmauer am Halsgraben
gegen den oberen Zwinger eine Stärke von 1,60 Meter hat, gegen den äußeren,

16 Die Ortenau

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