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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0247
von Hohengeroldseck um 1000 Mark Silber. Vermutlich war während dieser
hohenstaufischen Zeit das Gebiet rings um den Staufenkopf im Mündungswinkel
der Großen und Kleinen Kinzig mit dem Pfarrdorf Schenkenzell, das um das
Jahr 1099 dem Kloster Alpirsbach geschenkt wurde, in das Herrschaftsgebiet
Schenkenzell einbezogen worden. Urkundliche Belege für diese Annahme fehlen.
Das Kloster Alpirsbach hielt zähe an seinem Besitz fest, so daß nur eine mächtige
Hand, hier die des Kaisers, ein Stück Land aus dem Klostergebiet lösen konnte,
das er für seine hauspolitischen Pläne benötigte.

Die Schenken von Zell

Die Schenken von Zell wurden im Jahre 1244 erstmals erwähnt. Die Grafen Konrad,
Heinrich, Gebhard und Gottfried von Freiburg urkundeten am 28. Januar 1244, daß sie
zur Erbauung einer Kirche in der neugegründeten Stadt auf ihrem Gute Vöhrenbach den
hierzu nötigen Grund und Boden geben werden. Unter den Zeugen erscheint an 9. Stelle
„H. pincerna de Celle". Im Jahre 1251 kommt ein „dominus Hermannus pincerna Shen-
chencelle" urkundlich vor, und im Jahre 1255 war „Hermannus pincerna de Zella" am
3. März an 1. Stelle Zeuge und im Juli desselben Jahres an 3. Stelle der „Her. pincerna
de Celle", beidemal in Urkunden der Grafen von Freiburg. Es ist anzunehmen, daß es sich
bei diesem Zeugen Hermann um ein und dieselbe Person handelt. Danach hätten die
Schenken von Zell, nachdem ihr Besitz hohenstaufisch geworden war, ihre Bindungen an
die zähringischen Erben, die Grafen von Freiburg, nicht aufgegeben.

Ob der im Jahre 1255 (31. Dezember) in einer Urkunde des Grafen Friedrich von
Zollern als Zeuge vorkommende „Wernhere pincerna deCella", auch die in einer Urkunde
des Klosters Pfullingen vom 7. Mai 1260 als Zeugen genannten „pincernis de Cella Weren-
hero (Wernher) et Walthero" und der 1269 als Zeuge in einem Vergleich zwischen den
Klöstern Alpirsbach und Bebenhausen wegen Güter in Tailfingen auftretende „Wernherus
pincerna de Zelle" zur Famile der Schenken von Schenkenzell gehörten ist möglich, kann
aber auch angezweifelt werden. Es gab um jene Zeit viele Orte, die sich Celle, Cella,
Zell nannten.

Von dem Pfarrdorf „Cella Pincerne" hören wir erstmals im Jahre 1275 in dem Zehntbuch
der Pfarreien der Diözese Konstanz. Der damalige Pfarrherr hatte ein jährliches
Einkommen von 20 Pfund Straßburger Pfennige (Denare,) wovon er in den Jahren 1274
bis 1280 jährlich an zwei Terminen je 20 Schilling Pfennige Straßburger Münze an das
Dekanat zu geben hatte. Aus der Zelle der Möndie von Alpirsbach war im Laufe der Zeit
ein Dorf mit eigener Pfarrei entstanden. Die heutige Pfarrkirche ist zu Ehren des hl. Ulrich,
Bischof von Augsburg, geweiht.

In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts saß auf der Schenkenburg der Schenk Eberhard.
Er war ein begüteter Mann und konnte daher für seinen Herrn, den Grafen von Fürstenberg
, Bürgschaften und Schadenersatzansprüche übernehmen. Der Name und die Herkunft
seiner Frau sind nicht bekannt, ebenso nicht sein Todesjahr. Vermutlich liegt dieses in den
Jahren zwischen 1280 und 1290. Seinen Söhnen Konrad, Burkhard und Heinz hinterließ
er einen stattlichen Besitz.

Graf Egen (Egon) von Fürstenberg verkaufte im Jahre 1292 „Hainzzen dem Shenken
von Celle" das Tal Kirnach bei Villingen zu einem rechten Lehen, einem Kunkellehen, um
90 Mark Silber. So entstand eine Zweiglinie der Schenken auf dem Hochschwarzwald, gegründet
von Schenk Eberhards jüngstem Sohn Heinz.

Zur Herrschaft Schenkenzell gehörte die Burg Wittichenstein. Auf dieser ließ sich der
zweite Sohn Eberhards, Burkhard, nieder. Er war verheiratet mit Klara, der Tochter des
Ritters Johannes Bock von Kolbenstein. Dieser wohnte im Jahre 1313 bei seiner Tochter
auf der Burg „Witechenstein". Hier stellte am 15. Juli 1293 Burkhard eine Urkunde aus
über den Verkauf seiner Güter in Hönweiler (Gemarkung Peterzell bei Alpirsbach) an das

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