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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0254
bach zum Eintritt in ihre Gemeinschaft. Auch die Schenkenburg öffnete ihnen das
Burgtor. Dort entwendete der Bergknecht (Bergmann) Hans Walter, er stammte
aus der Steiermark, Stiefel, Eisenwerk und anderes und verkaufte das Raubgut.
Dafür kam er in den Turm in Wolfach. Auch die Anführer des Haufens wurden,
nachdem der Aufstand vor Wolfach zusammengebrochen war, dort eingeliefert.
Sie fanden in der Gräfin Elisabeth von Solms aber eine gütige und milde Richterin
. Schon im Februar 1526 entließ sie die beiden Anführer Hans Scherer von
Loßburg und Lux Pfau von Romishorn gegen Urfehde aus der Haft und einen
Monat später erlangte auch der Dieb Hans Walter ebenfalls gegen den Urfehdeschwur
die Freiheit.

Der Untergang der Schenkenburg

Im Jahre 1534 konnte Herzog Ulrich, der von den verbündeten schwäbischen
Städten (Schwäbischer Bund) wegen Landfriedensbruch 1519 verjagt wurde, mit
Hilfe des Grafen Wilhelm von Fürstenberg wieder in sein Land zurückkehren.
Die Junker von Weitingen standen als Bürger von Rottweil auf der Seite der
Städte, also im gegnerischen Lager. Sie verstießen dadurch gegen die Pflichten des
Lehnsmannes gegenüber dem Lehnsherrn. Graf Wilhelm machte die von Weitingen
auf diese ihre Pflichten aufmerksam. Er ließ ihnen mitteilen, falls sie diesen nicht
nachkommen wollten, werde er in Schenkenzell mit Gewalt gegen sie vorgehen.
So wurde das Lehen Schenkenburg zu einem Politikum. Der fürstenbergischen Verwaltung
in Wolfach war an den alten Burgen sowieso nicht viel gelegen, ihre bauliche
Unterhaltung war eine unrentable, kostspielige Sache geworden.

Als die von Weitingen auf die Ermahnungen und Forderungen des Grafen Wilhelm
nicht eingingen, zog dieser mit seinem Kriegsvolk vor die Schenkenburg. Er
heß sie einnehmen und niederbrennen. Gleichzeitig gingen auch etliche Güter, die
den von Weitingen in der Umgebung gehörten, in Flammen auf. So fand die alte
und einst bedeutende Feste Schenkenzell ein unrühmliches Ende. Die Burg wurde
nicht wieder aufgebaut und ist seither Ruine.

Diese Gewalttat des Grafen hatte noch ein unerfreuliches Nachspiel. Die Stadt
Rottweil setzte sich für ihre Bürger ein. Es wurde verlangt, daß den von Weitingen
Schadenersatz geleistet und ihnen das Lehen Schenkenzell wiedergegeben
werde. Die Stadt wandte sich an den für seine Milde bekannten Bruder des Grafen
Wilhelm, an Graf Friedrich von Fürstenberg. Dieser wollte sich wegen seiner
guten Beziehungen, die er zur Stadt Rottweil hatte, nicht in die Händel einmischen
. Er meinte, sein Bruder müsse selbst dafür sorgen, daß Hans von Weitingen
„uß disem strow nit vil waitzen treschen wird". Erst nach dem Tode des
Grafen Wilhelm, er starb am 21. August 1549, kam es im Jahre 1551 in Villingen
zu einem Vergleich. Die Brüder Hans Friedrich, Hans Voltz und Hans Konrad
von Weitingen verzichteten gegen eine Entschädigung von 600 Gulden auf alle
Ansprüche, die sie an das Lehen Schenkenzell von ihrem Vorfahren Hans von
Weitingen her besaßen.

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