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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0289
systematischen Verbindungen durch den Schwarzwald für den „Zähringerstaat",
die „zu fördern . . . eine der vornehmsten Obliegenheiten der Herrscherfamilie sein
(mußte)"40). Das gegebene Mittel zur Beherrschung und Sicherung eines Straßenzuges
war im Hochmittelalter aber die Burg, der sich die Zähringer, wie wir feststellen
konnten, zu diesem Zwecke in großem Stil bedienten.

Nichts könnte unsere Willenburg endgültig besser erklären, als wenn man sie
ebenfalls in diese Burgenpolitik einordnen könnte. Die Voraussetzungen dafür
sind gar nicht so schlecht, da sie mit ihrer mutmaßlichen Funktion, ihrer exponierten
Lage, ihrem baulichen Charakter und natürlich auch mit ihrer Erbauungszeit
im 12. Jahrhundert alle diesbezüglichen Forderungen erfüllt.

Das letzte Wort kann aber erst auf Grund nochmaliger geschichtlicher Überlegungen
gesprochen werden. Hier erinnern wir uns an die Feststellung, daß die
Burgen Schiltach und Schenkenzell einmal Beziehungen zur Willenburg gehabt
haben müssen, als deren Erben sie später nachzuweisen sind. Was wissen wir über
die Entstehung dieser beiden Burgen?

Im Falle der Schenkenburg sind wir hierüber recht gut unterrichtet. Vom Jahr
1244 an sind die „Schenken von Schenkenzell" nachweisbar, die Ministerialen der
Grafen von Urach-Freiburg waren41). Diesen hatte König Heinrich (VII.) 1234
das Gold- und Silberregal an der oberen Kinzig verliehen42), und es ist anzunehmen
, daß die Schenken zur Wahrnehmung dieses Rechts eingesetzt wurden. Sie
erbauten zum Schutz des Witticher Bergbaureviers die Burgen Schenkenzell und
Wittichenstein, wofür die Jahre von 1234—1244 in Frage kommen. Bergbau in
diesem Gebiet ist anfangs des 14. Jahrhunderts jedenfalls bekannt43).

40) Ebda., S. 94.

41) Vgl. FUB I, S. 186 f., 207 f.

42) F. Hefele, Freiburger Urkundenbuch, Bd. 1, S. 42; vgl. dazu auch Heinrich Büttner, Egino von
Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer, Ahnherr des Hauses Fürstenberg, Donaueschingen 1939, S. 23
(= Veröffentlichungen aus dem FF Archiv Heft 6).

43) Eine ausführliche Herleitung dieser Ergebnisse mit allen Nachweisen bleibt vorbehalten.

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