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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0304
Karl IV., der nun das Kloster unter seinen persönlichen Schutz stellte. Herzog
Hermann (III.) starb kinderlos im Jahre 1363. Er hinterließ die Stadt Oberndorf,
die zum Schenkenamt des Klosters St. Gallen gehörigen Lehen und die Herrschaft
Schiltach.

Seine Schwester Beatrix war verheiratet mit dem Herzog Reinold von Urs-
lingen. Aus dieser Ehe war ein Sohn namens Konrad hervorgegangen. Nach dem
Tode Herzog Hermanns (III.) von Teck, brach wegen dem St. Gallischen Schenkenamt
und den damit verbundenen Lehen ein Erbstreit aus zwischen Beatrix und
ihrem Vetter Friedrich (III.) von Teck. Letzterer erhob Anspruch auf die Hinterlassenschaft
seines Onkels Hermann, da er als einziger männlicher Erbe für das
Schenkenamt in Frage käme. Der Abt Georg von Wildenstein des Klosters St. Gallen
hatte ihn bereits mit diesem Amt belehnt. Beatrix aber machte für ihren Sohn
Konrad ihre nähere Verwandtschaft zu dem Erblasser geltend und ließ sich von
dem Konvent des Klosters St. Gallen mit dem Schenkenamt belehnen. Ein heftiger
Streit entbrannte, der im Juni 1363 vor das Schiedsgericht des Klosters kam. Der
Erbstreit zog sich über Jahre hin, bis er durch den Vertrag vom 16. Oktober 1371
beigelegt wurde. Konrad von Urslingen verzichtete auf die Stadt Oberndorf, auf
das Schenkenamt des Klosters St. Gallen und die damit verbundenen Lehen sowie
auf die Schutzvogtei des Klosters Alpirsbach gegen die Abfindung mit 11 150 Pfund
Heller (nach anderer Angabe 6000 Pfund Heller), wogegen Friedrich von Teck
auf seine Anrechte auf Schiltach entsagte. So kam am 16. Oktober 1371 Burg und
Herrschaft Schiltach in den Besitz der Herzoge von Urslingen.

Offenbar war die Burg Schiltach schon zuvor der Beatrix von Teck und ihrer
Familie als Wohnsitz zugewiesen worden. Hier stellten ihr Mann Reinhold von
Urslingen, seine Frau Beatrix und ihr Sohn Konrad am 8. Januar 1365 dem Kloster
Alpirsbach einen Brief aus, der dem Kloster die zollfreie Durchfahrt am Zoll
in Schiltach von „allem dem, daz in ir kloster gehört vnd vff iren tisch, es sy in
gewachsen oder sie haben ez gekauft", zusicherte. Diese Urkunde siegelten die drei
obengenannten Aussteller.

Die neuen Besitzer der Herrschaft Schiltach waren genau so arm wie ihre Vorgänger
. Die Urslinger waren einst treue Gefolgsleute der Hohenstaufenkaiser gewesen
. Ihre Stammburg Irslingen lag bei dem gleichnamigen Dorf nördlich von
Rottweil. Konrad von Urslingen wurde im Jahre 1183 von Kaiser Friedrich I.
zum Herzog von Spoleto ernannt. Seine Nachkommen führten fortan den Herzogstitel
. Reinold und sein Bruder Werner von Urslingen waren, in den Jahren
1342 bis 1351 in Italien als Führer deutscher Reiterheere tätig, berühmt und berüchtigt
. Nun war Reinolds Sohn Konrad Herr von Schiltach durch das mütterliche
Erbe geworden. Für Burg und Stadt Schiltach begann ein turbulentes Jahrzehnt
.

Wie Burg und Stadt württembergisch wurden

Nach dem Tode Konrads von Urslingen, er starb um das Jahr 1375, erhielt sein
Sohn Reinold die Hälfte von Burg und Stadt und Herrschaft Schiltach. In die
andere Hälfte teilte er sich mit seiner Schwester Anna. Diese war die Ehefrau des

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