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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0306
hard dem Milden. Von den 6000 Gulden schuldete der Graf noch 3500 Gulden
und zwar 3100 Gulden an dem Hauptgut (Kaufsumme) und 400 Gulden aufgelaufene
Zinsen. Burg und Stadt Schiltach blieben auch weiterhin „als ein pfand-
hch Pfand" in den Händen des Verkäufers. Dieser übernahm die Burghut, wofür
er jährlich 50 Malter Vesen und 50 Malter Hafer erhielt.

Reinold von Urslingen hatte sich um das Jahr 1400 verheiratet mit Anna von
Osenberg, der Witwe Werners von Hornberg. Sie war eine Tochter der Agnes von
Hohengeroldseck, die mit Hesso von Osenberg verheiratet war. Reinold verschrieb
am 31. August 1400 vor dem Hofrichter zu Rottweil seiner Gemahlin Anna die
Pfandschaft Schiltach. Sollte seine Ehe kinderlos bleiben und seine Frau nach ihm
sterben, so sollte nach deren Tod die Pfandschaft an seine Schwester Anna, die
Gemahlin Konrads von Geroldseck/Sulz oder deren Kinder fallen.

Reinold führte ein unstetes Leben. Zuletzt war er nicht besser als ein gewöhnlicher
Raubritter. Er nannte sich Herzog von Schiltach (1400) und war als solcher
berüchtigt. Er starb im Jahre 1442 vor dem 30. Dezember und wurde in Wittichen
begraben. Sein Anteil an Burg und Stadt Hornberg fiel an seine Neffen Georg
und Heinrich von Geroldseck/Sulz, die Söhne seiner Schwester Anna.

Im Jahre 1403 hatte Graf Eberhard III., der Milde, die Restschuld an der Kaufsumme
für Schiltach beglichen. Damit ging diese Herrschaft, auch rechtlich, endgültig
in den Besitz der Grafen von Württemberg über. Im eigentlichen Sinne war
Schiltach nur 10 Jahre im Besitz der Urslinger gewesen. Von ihnen übernahm die
Stadt Schiltach das Wappen in ihr Stadtsiegel, drei rote Schildchen (2:1) im
weißen Feld, das sie bis heute noch führt. Von allen Burginhabern ist das Andenken
an diesen letzten Urslinger in Schiltach am lebendigsten erhalten geblieben.

Nach der Zimmerischen Chronik verpfändeten die Grafen Ludwig und Ulrich
von Württemberg im Jahre 1435 „die vesti Schiltach, sampt dem stetle darunter,
an der Kinzig gelegen, auch etlichen Dörfern am Mülbach" um 4000 Gulden an
Johann von Zimmern mit dem Vorbehaltsrecht der Wiedereinlösung. Als im Jahre

1442 die Grafen Ludwig und Ulrich das Land teilten, fielen die Pfandschaften,
die versetzt waren, darunter wurde Schiltach an erster Stelle genannt, an den
Grafen Ludwig, den Uracher. Diese Pfandschaft wurde alsbald eingelöst. Die
Herrschaft Schiltach gehörte fortan zum Oberamt Hornberg und blieb bei demselben
bis sie im Jahre 1810 dem Lande Baden einverleibt wurde.

Nach dem Übergang der Herrschaft Schiltach an die Grafen von Württemberg
begann für das Städtchen eine Zeit merklichen Aufstiegs. Im Jahre 1430 wurde
den Bewohnern der Stadt das Recht der Freizügigkeit, die Abhaltung eines Wochenmarktes
am Dienstag und eines Jahrmarktes am St. Jakobstag verliehen. Auf der
Burg saß der Vogt, der für die Verwaltung sorgte. Als in den Jahren 1423 und

1443 die Herrschaft Hornberg ebenfalls in württembergischen Besitz kam, verschob
sich der Schwerpunkt der Verwaltung des württembergischen Besitzes im
Kinzigtal und an der Gutach nach Schloß Hornberg. Der erste bekannte Vogt in
Hornberg war Albrecht von Neuneck. Auf Schloß Schiltach saß ein Untervogt
während der Zeit dieses Überganges. Schließlich wurde auch diese Untervogtei
nach Hornberg verlegt.

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