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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0307
In der Fehde, die Graf Eberhard mit dem Bart von Württemberg gegen Hans
von Rechberg im Jahre 1464 führte, spielte Schloß Schiltach eine gewisse Rolle. In
ihm und in der Stadt war ein Teil der Reisigen untergebracht, mit denen der Graf
die Feste Hohenschramberg belagerte. Hans von Rechberg wurde auf einem Raubzug
, den er gegen Hornberg unternahm, durch einen Pfeilschuß verwundet und
starb um den 18. November 1464 in Villingen.

Im Jahre 1492 war Adam von Crowelsow Burgvogt, 1548 war Marquart von
Iflingen-Graneck Vogt auf der Burg Schiltach.

Am 22. August 1504 weilte Kaiser Maximilian auf seinem Zuge von Straßburg
durch das Kinzigtal in Schiltach, vermutlich auf der Burg. Er schrieb von hier aus
an den Stadtrat in Straßburg, man möge auf einem Nachen die „hauptpüchsen,
der Straussen genannt", dem Grafen Wolfgang von Fürstenberg zuführen lassen,
ihm selbst aber den „Löwen" samt Zugehörde und zwei Wagen Pulver nachsenden.

Als im Jahre 1519 der Landesherr, Herzog Ulrich von Württemberg, von dem
Schwäbischen Bund wegen Landfriedensbruch bekämpft und aus dem Land vertrieben
wurde, nahm die Stadt Rottweil u. a. auch die Burg und Stadt Schiltach
in Besitz. Sie mußte diese aber durch den Vertrag vom 12. Juni 1522, den der
Untervogt Heinrich Keller von Hornberg mit dem Gericht und der Gemeinde
Schiltach urkundete, an das Land Württemberg, dessen Verwalter Prinz Ferdinand
von Österreich war, zurückgeben. Damit war ein alter Wunsch der Stadt Rottweil,
in Schiltach Fuß zu fassen, von wo aus die „Alte Rottweyler Straße" über den
Schwarzwald hinwegführte, wieder nicht in Erfüllung gegangen. Vermutlich lag
auf Schloß Schiltach während dieser Zeit eine starke Besatzung der Reichsstadt
Rottweil.

Den Bauernkrieg (1525) hat Stadt und Schloß Schiltach gut überstanden. Wohl
zog der Loßburger Haufe durch das Tal herab gegen Wolfach. Von Zerstörungen,
die er anrichtete, ist nichts bekannt. Im Kinzigtal kannte man damals kaum die
Leibeigenschaft, die Freizügigkeit der Untertanen war gewährleistet und so war
eigentlich unter den Aufständischen kein Zündstoff vorhanden, der sich hätte in
Gewalttaten entladen können. Der Aufstand verpuffte vor Wolfach und die Anführer
fanden in der Gräfin Elisabeth von Solms, der Witwe des im Jahre 1509
verstorbenen Grafen Wolfgang von Fürstenberg, eine verständnisvolle und gütige
Richterin.

Die folgenden Jahre standen im Zeichen der Reformation. Als Herzog Ulrich
im Jahre 1534 mit Unterstützung des Landgrafen Philipp von Hessen und des
Grafen Wilhelm von Fürstenberg in sein Land zurückgekehrt war, führte er in
ganz Württemberg in kurzer Zeit die Reformation ein und durch. Diese verlief in
Schiltach viel ruhiger als im benachbarten fürstenbergischen Gebiet, in welchem
sich Reformation und Gegenreformation ablösten.

Schiltach entwickelte sich in der Folgezeit zu einem gewerbebeflissenen Städtchen
. Es war besonders der Holzhandel und die Flößerei, die mächtig aufblühten,
besonders nach der Einführung der Floßordnung vom 23. Juni 1564. Die Schiltacher
Schifferschaft wurde neben der von Wolfach führend im Holzhandel im Kinzigtal.

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