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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0310
Garnison in Rottweil kamen 1 Leutnant, 1 Korporal und 20 Mann nach Schiltach,
welche die Arbeiten am Schloßbau überwachen mußten. In aller Eile wurde
die Ruine in einen verteidigungsfähigen Zustand gebracht, „die Pancketen umb
die Mauern inwendig gelegt, eine cordegarde von Brettern darein gemacht", so
daß nach einem Bericht des Vogtes vom 30. September 1643 die Besatzung von
24 Mann „allenfalls darinnen wieder starkhe resistenz tunn möge". Nun empfahl
auch Oberamtmann Wolffsfurthner, man möge die Burg wieder regelrecht ausbauen
, was nach und nach auch geschah. Auf Schloß Schiltach blieb fortan eine
kaiserliche Besatzung von durchschnittlich 20 Mann.

Der Meriansche Stich von Schiltach, Stadt und Schloß, aus dem Jahre 1643, stellt
letzteres kurz vor seiner Zerstörung durch die nach Freiburg abziehenden französischen
Truppen dar. Genaue Bilder, wie dasselbe später wiederaufgebaut wurde,
fehlen bislang. Es ist anzunehmen, daß man sich dabei an die vorhandenen Grundmauern
hielt und das Schloß nach den alten Vorbildern wieder aufgebaut wurde,
was sich über lange Zeit hinzog.

Auch nach dem Friedensschluß, der am 12. November 1648 in Württemberg
mit einem Dankfest gefeiert wurde, lagen auf den Burgen Schiltach, Hornberg und
Albeck noch bayerische Besatzungen. Diese wurden erst in den Monaten Oktober
und November 1649 zurückgezogen.

In den Kriegsjahren hatte man die Ruine nur behelfsmäßig ausgebaut. Einem
Bericht des Oberamtmannes Wolffsfurthner vom 20. April 1661 ist zu entnehmen:
„Wann über kurtz oder lang das Schloß (Schiltach) wider gebaut würde, diese
Wisen (gemeint sind damit die im Jahre 1661 an Schiltacher Bürger verkauften
Wiesen und Felder aus dem Schloßgut) gegen erlegung des Kaufschillings wider
zurückh zu nehmen und dem Schloß deren Nutznißung einzuverleiben." Forstmeister
Schleppengrell in Freudenstadt berichtete hierzu am 24. März 1722, daß
nun die sogenannten „Burgstallgüther" wieder eingezogen werden, was im selben
Jahre gegen den Widerstand der Besitzer durchgeführt wurde. Die Burg befand
sich in all den Jahren demnach nie mehr in einem vollwertigen Zustand.

In den Kriegen der folgenden Jahrzehnte wurde das Kinzigtal durch häufige
Truppendurchzüge beunruhigt. Auf Schloß Schiltach lag in Krisenzeiten meist eine
kleine Besatzung. Das geht aus einem Bericht des Obervogts an den Landesherrn
hervor. Es heißt da: „Mit dem Bergschloß Schiltach aber steht es an, daß dasselbige
der Gebühr nach noch nicht mit gewöhr und monition versehen ist. Ich habe bey
dißen fürlaufenden Alarmen underdessen dem Vorstmeister drey Doppelhackhen,
ein Centner Pulver, zwey Centner . . ., und etwas an Kuglen zugesandt, und war
sehr gut, wann von der Freudenstatt 2 Motalino oder Eisine Stückhlin mit darzu
bedürfftigen 200 Kuglen dahin gebracht: und auff dem Thum zur bestreichung
der Landstraße auf den Nothfall gebraucht werden könten." In kriegerische
Handlungen wurde das Schloß nicht mehr verwickelt, obwohl in ihm und in der
Stadt in den vielen Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts fast andauernd Truppen
der verschiedensten Regimenter lagen.

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