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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0318
hin im Blickfeld, bis der Felsrücken der Klingenburg endgültig den weiteren Blick
verbaut; übrigens ist auch der Hügel der Willenburg gut zu erkennen. Das bedeutet
aber, daß die Sichtlinie Schilteck—Klingenburg möglich war, nur am
Leichbenberg müßte eine Waldschneise gewesen sein. Auch rückwärts, von der
Klingenburg her, ist der Standort der Schilteck feststellbar.

Hohe Wälder lassen zwar den Blick Klingenburg—Schiltach nicht mehr zu, es
liegt aber kein höherer Berg dazwischen, und die Höhendifferenz beträgt etwa
120 m. Bei fehlendem Wald muß also auch die Sichtlinie Klingenburg—Schiltach
möglich gewesen sein, zumal wenn die Klingenburg ein Turm war; daß die Burg
Schiltach einen hohen Bergfried hatte, ist bekannt.

Diese Beobachtungen lassen die Funktion der Klingenburg auf ihrem Felsgrat
klar werden. Sie bildete das Gelenk eines Burgensystems im Schiltachtal und hatte
als solches die Aufgabe, eine schnelle Verbindung und Nachrichtenübermittlung
zwischen den Festen Schiltach und Schilteck zu ermöglichen. Dieses Ergebnis paßt
auch zu der Vermutung, daß die Klingenburg auf Grund der noch feststellbaren
Überreste ein Turm gewesen ist, für den es in seiner topographischen Lage keine
andere Funktion gegeben haben kann. Als Glied eines Burgensystems kann hinter
der Erbauung der Klingenburg ein Zweck gesehen und ihr selber eine Aufgabe zugewiesen
werden.

Noch ist aber zu klären, ob für eine solche Verbindung von Schiltach zur Schilteck
überhaupt ein Bedürfnis vorgelegen hat. Ein solches war nur dann gegeben,
wenn alle drei Burgen zur gleichen Zeit in derselben Hand waren, das heißt, in
derselben Herrschaft lagen. Die Antwort kann hier nur von historischer Seite
kommen, es muß festgestellt werden, ob und wann dieser Fall vorgelegen hat.

Die Klingenburg kann hierzu nur wenig Informationen beitragen. Nur der Baubefund
deutet auf das 13. Jahrhundert als dem Zeitraum ihrer Erbauung. Was
wissen wir von den beiden anderen Burgen zu dieser Zeit?

Einigermaßen reichhaltig ist die Überlieferung hinsichtlich der Schilteck. Vom
Jahre 1225 an sind „Ritter von Schilteck" nachweisbar, die die Burg von den
Herzögen von Teck zu Lehen hatten8). Dazu gehörten viele Güter in den Tälern

8) Vgl. Württembergisches Urkundenbuch, Bd. 11, S. 466. — Irene Gründer, Studien zur Geschichte der
Herrschaft Teck, Stuttgart 1963, Regest 111.

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