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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0324
der Kinzig am Fuße des „Schlößle", sondern da, wo die Grenze vom Burgstall Gippichen
„furvß", heraus kam, also Vor Ippichen.

Der Scheitel des Schlößleberges weist keine Spuren einer ehemaligen Burganlage auf. Es
liegen auf ihm viele lose Steine aus Granit und Kinzigitgneis, wie solche überall im
Gelände hier zu finden sind.

So mag die Vermutung berechtigt sein, daß das „Schlößle" in die Verteidigungslinie einbezogen
war, die in den Jahren 1702 und 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg von dem
„Schwäbischen Landsturm" als Sperriegel im oberen Kinzigtal errichtet wurde. Noch heute
sind die Schanzen, die vom Liefersberg über den Weidenberg und Schrofen in das Kinzigtal
herab und an dem gegenüberliegenden Leubenberg hinauf angelegt wurden, deutlich
erkennbar. Der Schlößleberg hätte in diesem Verteidigungsabschnitt der Platz für einen
ideal gelegenen Kommandostand sein können. Vielleicht erhielt er damals seinen Namen
in der für unser Tal so unruhigen Zeit.

Die Burg Gippichen und ihre Edelknechte

von Hermann Fautz

Die Burgstelle

Zwischen Wolfach und Halbmeil fließt der Kinzig von Norden her der
Ippichenbach zu. Er entspringt in der Nähe von St. Roman beim Kreuzacker
(706,5 m). In dem engen etwa 4 km langen Tal liegen heute sieben Bauernhöfe.
Am Taleingang Vor Ippichen (280,0 m) stehen die Gebäude des Klausenbauernhofes
.

In der Mitte des Tales, da wo das vom Hohberg (724,7 m) herabkommende
Grundbächle die Talsohle erreicht, liegt der Abrahamshof (Abrahambauernhof).
Das Gebäude zählt zu den ältesten Bauernhäusern im Schwarzwald. Nach der im
Sturz einer Stalltüre eingemeißelten Zahl 1504 wurde es zu Beginn des 16. Jahrhunderts
gebaut. Der Hof hatte im Laufe der Jahrhunderte viele Besitzer. Im
Jahre 1913 verkaufte der Bauer Heinrich Schillinger den Abrahamshof an die
Gemeinde Kinzigtal. Die Felder und Wiesen wurden nun teilweise aufgeforstet,
das Hofgebäude mit einigen Liegenschaften wurde verpachtet. Um den baulichen
Zustand des alten Hauses war es in den letzten Jahrzehnten schlecht bestellt. Da
schloß im Jahre 1963 eine Jugendgemeinschaft aus Essen mit der Gemeinde Kinzigtal
einen Erbpachtvertrag. Das große Hofgebäude, ein hochgestelztes Bohlen-
ständerhaus, wurde nun gründlich renoviert und als „Schwarzwaldheim Thomas
Morus Essen-Kupferdreh e. V." ausgebaut. So wurde der alte Abrahamshof vor
dem Verfall bewahrt.

Neben und hinter dem Hofgebäude liegen die Burgmatte und der Burgacker.
Diese beiden Flurnamen sind noch die einzigen Zeugen dafür, daß hier einst die
Burg der Edelknechte von Gippichen stand. Von ihr sind keine Spuren erhalten

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