Freiburger historische Bestände - digital

auch nur noch als Halbrondell zu belassen, so daß er die heutige Form erhielt.
Der genannte östliche Rundturm wurde wohl im 18. Jahrhundert abgebrochen.
Geschickte Baumeister hatte er schon, die es verstanden, die vielen alten und neuen
Teile zu einem Ganzen zu gestalten, ihre Namen sind teilweise noch bekannt: der
Maurermeister Johannes Mathias, der Steinmetz Hans Georg Brächet von Radolfzell
und der Schreiner Jakob Glöckler von Waldshut.

Daß auch damals schon ausländische Gastarbeiter beim Bau beschäftigt waren, mag aus
einem Fund zu schließen sein, den man anläßlich einer Umbauarbeit im Westflügel des
Schlosses unter der Haupttreppe desselben vor einigen Jahren machte: Spielkarten fand
man hier, die (nach Kennern) aus der Gegend von Bergamo stammten, dabei auch eine
weiße Ton-Tabakspfeife, noch mit Tabak gestopft und ein Holzfigürle, ähnlich einer
Schachfigur. Vielleicht hatte man in einer Schnaufpause beim Treppenbau ein Spiel begonnen
, das plötzlich durchs Auftauchen eines Aufsehers (oder gar des Chefs selbst!) unterbrochen
werden mußte. Rasch versteckte man Spielkarten, Pfeife und Figürle unter der
Treppe, die dann aber unter Aufsicht zugemacht wurde, so daß die Utensilien erst nach
etwa 280 Jahren wieder hervorkamen, um dann im nahen Heimatmuseum zu landen.

Knorpelstil-Ornament am Portal zum
Wolfacher Schloßhof.

Aufn.: Kupprecht

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