Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0370
und durch das schon früher zu diesem Aufgang gehörende Portal, das man nun
auch versetzte, wieder geziert. So konnte die Schloßhalle ihren Eingang vom
Durchgang her bekommen und die früher fehlenden Garderobe- und Toilettenräume
konnten angefügt werden. Die Halle selbst, wie auch die Gänge in den beiden
oberen Stockwerken, erhielten statt der früheren Gewölbe bzw. Holztafeldecken
, gediegen wirkende Balkendecken, die auch in etwa der Wucht des Gebäudes
entsprechen.

Bis zum 6. März 1959 war das ganze Schloß einheitlich im Besitz der Stadt
Wolfach. An diesem Tag wurde als erster Teil davon der gesamte Westflügel vom
Hungerturm bis zum Abortbau und der ganze Nordflügel bis zum wiedererbauten
Schöffensaal (gegen die Hauptstraße zu) an den Landkreis Wolfach verkauft.
Hierzu kam am 13. September 1967 der noch vorhandene Rest des sog. Schloßrondells
, der seit geraumer Zeit zum sog. Brenneisen-Häusle gehörte (so genannt
nach dem letzten Besitzer, Wagnermeister Stefan Brenneisen jg.). Dieses zwar
kleine, aber romantische Häusle selbst mit dem vorgekragten Giebel und dem nach
alter Bausitte seitlichen „Trippel", erbaut 1784 durch Wagner Phil. Schmider,
kam an diesem Tag auch in den Besitz des Landkreises. Der Kreis ließ es in der
Folge abreißen und für Bürozwecke neu aufbauen, zwar nach der alten Hausform,
doch ohne Vorkragung und Trippel, dagegen heller, stabiler und geräumiger. Der
schon erwähnte Rundturm wurde nach mancherlei Verhandlungen auch wieder
aufgebaut bis zur vielleicht ursprünglichen Höhe von etwa 20 Metern. Er dient
heute als Archivbau. Seine ältesten Teile dürften dem 13. Jahrhundert angehören.

Am 15. Dezember des gleichen Jahres verkaufte die Stadt dann den Trakt des
Amtsgerichts an das Land Baden-Württemberg, von der Altarwand der Schloßkapelle
bis einschließlich dem Stadttor. Die Justizverwaltung baute anschließend
diesen Bauteil zu Diensträumen für das Amtsgericht um. Die großen Rundbogen
der ehemaligen Wagenremise unten blieben erhalten, die Remise selbst ergab nun
einen stattlichen Gerichtssaal. Das gesamte Treppenhaus wurde ebenfalls umgebaut
und sämtliche Dienstzimmer erneuert, so blieb auch hier nur die äußere
Form erhalten.

Am 23. April 1969 verkaufte die Stadt den gesamten Komplex des Schlosses
vom Stadttor ab gegen den Berg und der Hauptstraße entlang einschließlich dem
kleinen Hof, an die Finanzverwaltung. Jetzt kann auch hier eine neue, praktischere
und im Gesamten einheitlichere Planung beginnen als in den 1920er
Jahren. Man hatte nämlich damals u. a. in den kleinen Schloßhof ein Treppenhaus
gebaut, das ihn in unschöner Weise verschandelte. Gegen den Berg zu setzte man
ebenso häßliche Bauteile, stellte sogar in den genannten Hof noch eine Wellblechbude
für die Fahrräder der Angestellten. Nun sollen alle diese üblen Zutaten
endlich verschwinden, so daß der kleine Hof auch eine gefällige Gestaltung finden
wird. Er war lange genug stiefmütterlich behandelt worden.

Somit besitzt die Stadt Wolfach vom gesamten riesigen Schloß, dem größten
Gebäude des Landkreises nur noch die Schloßkapelle und den großen Schloßhof
mit dem Portalabschluß. Durch den Hof selber, der früher auch eine Zisterne
hatte, und dessen Mitte die hohe Linde darstellt, floß einst offen der sog. „Ries-

368


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0370