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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0375
Die Schlösser bei Hornberg

von Karlleopold Hitzfeld

Das Stammschloß

Nicht über der späteren Stadt Hornberg erstand die erste Burg im Gutachtal,
sondern auf einer schwer zugänglichen Höhe in der späteren Gemarkung Gremmels-
bach wurde sie errichtet. Sie sah auch seltsam genug in diese Umgebung der Wälder
und Felsen.

Nun waren auf den Schwarzwaldhöhen noch im 11. Jahrhundert große, unbewohnte
Waldgebiete, die dem Königsrecht unterstanden. Davon verlieh der
deutsche König Heinrich IV. Teile an verdiente Helfer. Es war gerade die Zeit,
wo Villingen, die schweizerischen und oberschwäbischen Handelshäuser eine schnellere
Verbindung mit den Städten am Rhein durch Begradigung der Handelsstraßen
erstrebten statt dem bisherigen Umweg über Rottweil.

Der verdiente Heimatforscher Konrad Kaltenbach konnte in mühevoller Forscherarbeit
nachweisen, daß um 1080 der König für irgendwelche Verdienste das
Urwaldstück rings um das Gutachtal an den freien Herrn Adalbert aus dem bedeutenden
schwäbischen Adelsgeschlecht der von Ellerbach an der Donau (heute
Erbach zwischen Ulm und Ehingen) verliehen hat. Dieses Reichsgut bekam er mit
dem öffentlich-rechtlichen Auftrag, das Land zu erschließen und Leute anzusiedeln,
denn es lag unbewohnt abseits vom bis damals üblichen Handelsweg, der durch
das hintere Kinzigtal bis Schiltach zog. Indessen gab es damals siedlungsmäßig
günstigere Täler im Schwarzwald, so daß damit noch nicht der tiefere Grund für
die Wahl gerade dieser Gegend aufgezeigt ist. Veranlassung war vielmehr der
Hauptauftrag des Belehnten. Er sollte nämlich einen neuen Handelsweg durch das
Gutach- und Schwanenbachtal anlegen als kürzeste Verbindung zwischen Villingen
und dem Kinzigtal.

Der neue Herr mußte zuerst an eine standesübliche Bleibe denken. Er kam aus
der Richtung Villingen—Peterzell—Langenschiltach, brachte eine Rodungsgenossenschaft
mit, welche die Hochtalsiedlung Gremmelsbach anlegte, und ließ sich dort
als deren Grundherr und zugleich als Grundherr des ganzen Gutachtals mit seinem
Einzugsgebiet nieder. In diesem Höhengelände bestimmte er einen Platz für seine
erste Burg.

Von der Höhe 871 zogen sich abwärts gegen das enge und steil abfallende
Gutachtal mehrere geräumige und über den Berghang ordentlich herausragende
Felsen, wo er seine Behausung aufschlagen wollte. Welcher von diesen Felsen
wurde nun der eigentliche Schloßfelsen? Der oberste heißt Rappenfelsen (863 m).
Aber weder dieser noch der tiefer liegende zweite Felsen zeigen bauliche Spuren.
Erst der dritte, nicht so hochragende (762 m) wurde Träger der Burg. Mit Hilfe
des Meißels konnte auf ihm ein einigermaßen ebener Platz geschaffen werden.

Für solche Bergform erscheint immer wieder die Bezeichnung Horn. Zugleich

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