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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0380
dieser wichtigen Wegstrecke. Um das Jahr 1368 haben die Hornberger vermutlich
ihre Geleitsgebühren erhöht, was aber die Straßburger nicht dulden wollten. Mit
vielem Kriegsvolk erschienen sie im Kinzigtal, gingen bis vor den Gutach-Turm,
belagerten, eroberten und zerstörten ihn 1368. Da war die Hornberger Herrschaft
in ohnmächtigen Nöten. Aber die verwandten Fürstenberger Grafen vermittelten.
Dadurch kam es 1369 zum Frieden, auf Grund dessen die Straßburger den Turm
wiederherstellen mußten. Seither hieß er der „Neue Turm". Doch wurde am
19. August 1370 der Stadt Straßburg das öffnungsrecht eingeräumt. Ebenso erhielten
die Fürstenberger einen Monat später für ihre Vermittlung den Turm von
Heinrich von Hornberg als ein für sie offenes Haus. Es kam jedoch 1383 zu neuen
Beschwerden des angesehenen Straßburger Junkers Heinrich von Lahr über die
Hornberger. Er war ein Hohen-Geroldsecker und Stadtherr von Lahr, der seinen
Lebensabend als Stadtbürger in Straßburg zubrachte. Darauf zerbrachen die erzürnten
Straßburger den Neuen Turm endgültig und verheerten überdies das
Hornberger Hoheitsgebiet unerbittlich.

Die Alt-Hornburg

Urkundlich taucht für uns der Name der neuen Hornberger im Jahre 1083 aus
dem Dunkel der vorherigen Geschichtslosigkeit auf.

Schon im 12. Jahrhundert haben sie auch auf dem nur etwa 100 m über dem
Tal liegenden, beherrschenden Bergvorsprung bei der Einmündung des Offenbach
und des Schwanenbach in die Gutach eine weitere Burg gebaut, die sie ebenfalls
Hornberg oder Hornburg nannten. Seitdem hieß die hochgelegene Stammburg die
Alt-Hornberg oder Alt-Hornburg. Bei den Bauern der Gegend entstand daraus
die Form „d'alt Hormet" oder sogar „d'alt Horwet" oder ähnlich.

Auf der Alt-Hornburg wohnte stets jemand von der Herrschaftsfamilie. Die
Brüder haben lange der Versuchung, die an sich für den Unterhalt in normalen
Zeiten ausreichende Herrschaft zu teilen, widerstanden. Wir kennen den besonderen
Anlaß nicht, aus dem die Teilung schließlich doch durchgeführt wurde. Sie muß
um 1200 gewesen sein. Dabei kam die Stammburg zur Herrschaft Triberg als
Neben-Herrensitz dieser Familie, die aber schon 1325 ausstarb. Die Burg wie
überhaupt die Triberger Herrschaft fielen nach der Verleihung an die Hohenberger
bald an Österreich. Da begann denn die auch für die Althornburg nicht glückliche
Zeit der Verpfändungen. Auf solche Pfandschafts weise gelangte sie Ende des
14. Jahrhunderts wieder in den Besitz eines regierenden Werner von Hornberg.
Nach dessen Tod heiratete seine Witwe Anna von Üsenberg den Herzog ReinoltIV.
von Urslingen, der nach Annas Hinscheiden 1423 Erbe wurde und mit seinem
Bruder auf der Burg seinen Wohnsitz nahm. Dieser führte mit der Stadt Schaffhausen
eine neunjährige Fehde, während der ihm ein Schaffhauser Handelsmann
in die Hände fiel. Er wurde lange auf der Alt-Hornburg in einem „Felsen
Fencknus" (das ausgehauene Felsen-Verlies am Fuße des Burgfelsens) festgehalten.
Das war zuviel für die Schaffhausener. Sie zogen mit ihrer Mannschaft vor das
Felsennest und verbrannten die ausgedörrte Holzburg um 1440. Die Zeit solcher

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