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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0390
zündeten jene noch schnell das Schloß und die zugehörigen Gebäude an und
setzten sich dann zu ihrer Hauptmacht ab. Wie eine grausige Fackel leckten noch
stundenlang die Flammen in die Nacht empor, bis alle Wohn- und Wirtschaftsgebäude
zu einem wirren Steinhaufen zusammengefallen waren. Nur das älteste
Bauglied, der Wartturm mit dem steilen Dach, wies alle Flammen ab und blieb
unversehrt stehen als unerschüttertes Symbol von Macht, Kraft und Sicherheit. Das
Lagerbuch von 1716 bemerkte dazu, daß seither die Gebäude nicht wieder instand
gesetzt worden sind und daß von ihnen noch der Turm und etwas Gemäuerwerk
stehen.

Der alte Bergfried

Der auch nach diesem letzten Unheil noch stehengebliebene Turm ist in seinem
jetzigen Zustand noch 17 m hoch und in 16 m Höhe durch eine Plattform abgeschlossen
; der Mauerabschluß ist mit Zinnenbekrönung versehen. Sein Grundriß
ist nicht ganz quadratisch, etwa 8,05 : 8,85 m. Im Innern beträgt die lichte Weite
etwa 3,60 : 4,25 m durch die ganze Höhe des heutigen Turmes. Die Mauer ist also
über 2 m dick bis zur heutigen Plattform. Von dort an springt sie um etwa 1,25 m
ringsherum zurück. Durch diese Maueraussparung erweiterte sich das Innere des
Turmes in 16 m Höhe zu einem Raum, der ehedem nach dem Merianschen Bild an
allen Seiten je 2 Fenster hatte. Hier war die Wächterstube. Sie war überdeckt von
einem sehr hohen und steilen Turmhelm, in dem allerdings auch eine Fensteröffnung
angegeben ist.

Die Einteilung im Innern deuten die Auflagelöcher für sechs starke Balken an
in 4,80 m Höhe, wo eine Balkendecke eingezogen war. Der Raum darunter war
das Burgverlies. Dieses unterste Turmgeschoß wurde erhellt durch einen in die
nordwestliche Wand eingelassenen Lichtschacht. Er befand sich nicht weit unterhalb
der Balkendecke und verjüngte sich auf allen vier Seiten von innen nach außen.

Über der Balkendecke ist als mittleres Turmgeschoß nur der Aufgang zur Wächterstube
. Er erhält Licht durch einen Mauerschacht in der Südwestseite und einen
weiteren, jetzt zugemauerten in der Südostseite, bei denen sich nur die Seitenwände
verjüngen.

Auf der Nordostseite ist ein größerer, einfacher, spitzbogiger Eingang in 9,40 m
Höhe, also etwa in der Mitte des mittleren Turmgeschosses. Ein Podest ist nicht
erkennbar, andererseits sind auch keine Bauspuren dafür vorhanden, daß etwa
sonstwo jemals zuvor ein anderer Eingang gewesen sein könnte. Man wird daher
für die Frühzeit an eine außen angebrachte Holztreppe oder eine Leiter als beweglichen
Zugang denken müssen.

Das oberste oder dritte Turmgeschoß war das erwähnte Wächtergeschoß. Es war
etwa 2,50 m hoch.

Um 1800 trug man sich mit dem Gedanken, den Turm wieder instand zu setzen,
denn er stand auch gar zu malerisch in der Landschaft. So sachte keimte auch in
immer mehr Menschen das Gefühl und das Verständnis, die überkommenen, land-

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