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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0406
wurden ebenfalls zur ständigen Unterhaltung des Schlosses nebst Einrichtung
verurteilt.

Im Jahre 1616 brannte das Schloß durch Verschulden der Schloßbediensteten
oder des Obervogts wieder nieder und wurde stark beschädigt. Über die
Pflicht zur Wiederherstellung entstand ein langer Streit gegen den blutdürstigen
Obervogten Fabri. Aus Klagen der Untertanen gegen Fabri ist im Jahre 1630
folgendes zu entnehmen:

khommen gemeine Ausschüsse (Gemeindevertretungen) für, daß er,
obervogt Fabri, im schloß mit dem feuwr nit behuotsamb umbgehe undt deß-
wegen seiner vor jähren darin exercierter alchimisterei im schloß brunsten entstanden
seien. Weil aber vermög der zeügenaussag nit dargethan, daß eine oder
andere prunst durch die schuld des obervogt entstanden, solle disem nach der
Sachen mehrere gewißheit eingelangt, alßdann darüber verabschiedet werden,
waß recht ist."

Über diese Beschwerde entschied die Vorderösterreichische Kammer am
18. Juni 1655:

,,. .. die reparation des schloß betreffend, in deme die underthanen anziehen,
daß vermög der alten Verträg sy nur in zwen fählen, namblich wan das schloß
durch das feüwr vom himmel oder in kriegszeiten verderbt würde, solches zu
reparieren schuldig. Da aber auß Verwahrlosung des obervogts ein prunst darin
entstünde, selbigen schaden ein obervogt selbs zu wiederkehren und deßhalb
zum antritt caution zue leisten verbunden seye. Derohalben ihr, der underthanen,
begehren, zue jedes theyls nachrichtung die darumb vorhandene brieffliehe
gerechtigkheiten, so in der burgerladen liegen sollen, zu cedieren und fürzulegen.
Wenn wir dann diß begehren der billichkhait nit ungemäß befinden, auch die
caution zur Sicherheit dienlich, so solle mit dition angeregter documenten willfahrt
werden."

Zum letzten Male wurde die Burg durch schwedische Soldaten im Jahre 1642
in der Weihnachtszeit zerstört. Der Bericht des Obrist-Leutnants Haußmann aus
Villingen an den Obristen Edlinstetten unterm 25. Dezember 1642 lautet, daß
jene Überrumpelung leicht möglich gewesen sei, da niemand als österreichische
Bauern neben einem Fähnrich, welcher selbst ein Bauer ist, darinnen gelegen.
Unter anderm schreibt Haußmann:

„Nach Triberg aber haben sich 30 Feuerrohr begeben, welche einer geführt, so
vor diesem alldort commandiert ist geweßt und lange Zeit des Herrn Obristen
von Leyen (Pfandinhaber) Hofmeister war. . . Dieser aber, weilen er alle Gelegenheit
wohl gewußt, hat sich in eine Scheuer, so zum Schloß gehörig und
auf der Stadtmauer steht, in der Nacht gelegt, in der Meinung, man werde in der
Nacht in die Kirchen gehen. Dieweilen aber in der Nacht das Schloß nicht geöffnet
wurde, ist er mit seiner Partei bis an den Morgen verblieben. Am morgen
bei Öffnung muß es übersehen und nicht gleich andermal in der Scheuer und
nächtsgelegenen Orten recognosziert worden sein, und nachdem 4 Soldaten samt
etlichen Personen aus dem Schloß in die Kirchen gangen, haben sie aus der
Scheunen, so allein zwei oder drei Sprüng von dem Tor ist, auf das Tor zuge-

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