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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0414
Geschlecht aus der Gegend von Worms an. Da in der Chronik des Straßburgers
Ellenhard 1246 eine Burg Husen genannt wird, hat man unbedenklich unser
Hausach dafür angesehen und als erste Erwähnung unserer Burg vermerkt.
Allein es gab eben noch eine Burg Husen (heute Ober-Hausen bei Herbolzheim
), und diese ist bei Ellenhard gemeint.

Es ist blutwenig, was wir aus dem ersten Zeitabschnitt der Burg und der Burgherren
unseres Hausach wissen. Die Familien mußten ihren Hauptlebensunterhalt
im Dienste größerer Herren suchen. Zeitweilig schenkten ihnen die Bergwerke
in ihrer Herrschaft ganz schöne, zusätzliche Einkünfte.

Inzwischen war auch die Bedeutung der Burg um 1100 unversehens um einiges
gewachsen, nachdem die neue Linienführung der Kinzigtäler Handelsstraße bei
Hausach durchs Gutachtal gezogen worden war (dann durch das Schwanenbach-
tal, Krummenschiltach [heute Langenschiltach], St. Georgen nach Villingen, wo
die Linien von der Schweiz, vom Bodensee und vom Donautal zusammentrafen
).

Die alte Handelsstraße durch das obere Kinzigtal blieb mit geringerer Benutzung
weiterhin bestehen, so daß die Burg nunmehr den Verkehr in beiden Richtungen
überwachte und auch aus der Zollstatt Einnahmen zog (Durchfuhr- und Floßzölle
).

Burg und Herrschaft Husen fielen im 12. Jahrhundert an die Zähringer Herzöge,
nach deren Aussterben 1218 an das gräfliche Haus Urach, 1237 an die Grafen von
Freiburg. Diese gründeten wohl die Stadt Husen (seit etwa 1600 Hausach genannt
). Ihr Stadtrecht ist dem Freiburger Recht entlehnt, und Freiburg blieb
Oberhof.

Der letzte regierende Herr dieser Familie zu Ende des 13. Jahrhunderts hatte
nur zwei Töchter. Von diesen heiratete die jüngere, Verena, den Grafen Heinrich
II. von Fürstenberg-Wolfach, der im nahen Wolfach residierte. Sie brachte ihm
1303 die Herrschaft Husen als Heiratsgut zu, wodurch der ursprüngliche Umfang
der Herrschaft Wolfach wieder hergestellt wurde. So wurde die Burg Husen
fürstenbergisch und blieb es im wesentlichen bis zu ihrer Zerstörung.

In jenen frühen Jahrhunderten waren die Burgen nicht bloß Wohn- und
Amtssitz der Herrschaft, sondern sie hatten zugleich die Aufgabe, Wehranlage
für die ganze abhängige Landschaft zu sein. Das Vieh, wertvolle sonstige Habe
und sich selbst durften die Untertanen dort in Sicherheit bringen. Dafür verteidigten
sie auch bei einem Angriff die Wehranlagen der Burg. Sie mußten auch
neue Hauptbauten in der Fron erstellen helfen. Zu ihrer Ernährung mußte ein
Vorrat von den Zehntabgaben, die hier fast ganz an die Herrschaft abzuliefern
waren, aufbewahrt werden.

Seit die Burg ans Haus Fürstenberg gekommen war, wohnte der regierende
Herr meist nicht auf Schloß Hausach, sondern im Schloß Wolfach. Wohl lag
Hausach als beherrschender Punkt in der Herrschaft, aber das Schloß Wolfach
lag bequemer in der Ebene und war umfangreicher, bot also auch einer zahlreichen
Familie und sogar noch den Beamten Platz. Wir kennen die Hausacher
Burganlage dieser Zeit nicht. Kein Bild und kein Bericht über die Größe oder ihr

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