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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0420
wert. Die eigentlichen Kriegshandlung zogen erst 1632 in diese Landschaft. Da
nahte auch bald das Verhängnis. Der schwedische General Horn, mit dem sich
bei Offenburg die Württemberger unter ihrem Herzog Julius vereinigt hatten,
zog durch das Kinzigtal heran. Die Hausacher haben aber nicht schon beim
Herannahen der furchtbaren Armada die Waffen weggelegt und die Tore geöffnet
, wie fast alle kleineren Städte, sondern einen ehrenvollen Widerstand
wenigstens versucht. Allein am 7. September 1632 mußten Schloß und Stadt
übergeben werden. Die Schweden überließen Burg und Herrschaft Husen den
Württembergern, die von hier aus ihr Land noch weiter gegen den Rhein zu, zu
erweitern gedachten. Allein, die fremden Truppen konnten nicht dableiben, da
sie noch andere kriegerische Aufgaben lösen wollten. Sie mußten also aus der
neuen Erwerbung weichen. Bei dieser Gelegenheit wurde das Schloß in Brand
gesteckt. Doch konnte man den Brand rasch wieder löschen.

In der Folgezeit sah die Burg so ziemlich alle Arten von Kriegführenden in
ihren Mauern. Bald waren es die Schweden, bald die Franzosen oder die weimarischen
Truppen oder aber die Kaiserlichen und die Bayern. Letztere hatten
in Schloß Hornberg eine uneinnehmbare Stellung inne, von der aus sie den
gegnerischen Verbänden Abbruch taten. Eine ähnlich starke Stellung hatte die
Burg Schiltach.

Die Zerstörung der Burg

Da kam das Jahr 1643. Die schwedisch-weimarischen Regimenter hatten das
Land Württemberg durchzogen und verwüstet, dessen Herzog Eberhard III. ins
neutrale Straßburg geflüchtet war. Über Rottenburg rückten sie nun ins Kinzigtal
vor. Dornstetten, Dornhan und Winzeln wurden verbrannt. Hausach wurde, wie
auch die anderen Kinzigstädte, erneut geplündert. In der Burg Hausach richteten
sie sich zu längerem Bleiben ein. Um einen haltbaren Ausgangspunkt gegen die
bayrische Garnison in Hornberg zu haben, verstärkten sie die Burg Hausach und
richteten sie für ihre Zwecke her. Bis damals war sie also immer noch bewohnbar
gewesen.

Allein das Kriegsglück wechselte in jenen Jahren des ausgehenden Dreißigjährigen
Krieges zu schnell. Und so mußten die Weimarer bereits im Herbst 1643
das schöne Bergnest wieder verlassen. Doch sollte es dem Gegner nicht als
brauchbarer Stützpunkt in die Hände geraten. Deshalb vernichteten sie die
Befestigungsanlagen, die sie selbst begonnen hatten, und steckten die Burg in
Brand, wodurch sie im Innern völlig verwüstet wurde. Das Mauerwerk widerstand
aber zum großen Teil der Zerstörung, wie die Bilder von 1655 und 1688 im
Schloß Heiligenberg zeigen. Nie mehr wurde der Versuch gemacht, die Burg
wieder bewohnbar zu machen, die Zeit der Burgenherrlichkeit war vorüber.

Allmählich verfiel auch die Ruine. Manchmal wurden die herabfallenden Steine
den Hausachern gefährlich, so daß Unfälle vorkamen. Nur widerstrebend gab
die Herrschaft Steine an die Hausacher ab zum Hausbau, denn auch als Ruine
hatte sie noch einen Verteidigungswert, wie sich immer wieder offenbarte. Um

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