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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0423
wieder den einstigen Ausblick nachgenießen, sich aber auch eine leichtere Vorstellung
von den Verhältnissen auf dem Burghügel machen.

Zum Schlüsse soll nicht vergessen sein, daß im Schloßgebiet ein Bronzebeil
mit Henkel gefunden wurde, über dessen siedlungskundliche Bedeutung wir
indes nicht rätseln wollen.

Quellen: E. Bischoff, Sammlung aller einschlägigen Belege aus den Akten des Fürstlich Fürstenbergischen Archivs
in Donaueschingen, des Bad. Gcnerallandesarchivs in Karlsruhe und des Stadtarchivs Hausach; Akten aus dem
Hauptstaatsarchiv Stuttgart und aus dem Staatsarchiv Ludwigsburg; R. Streit, Hausach, 1890; Bößer, Zur Geschichte
der Schwarzwaldlinien, Ztschr. z. Bef. der Geschichtskunde in Freiburg, Bd. 20; Beobachtungen und
Untersuchungen des derzeitigen Zustandes der Ruine und deren Umgebung; Die Ortenau 1934 und 1967; Kunstdenkmäler
, Bd. VII.

Der Schwigenstein, eine Grenzburg

von Karlleopold Hitzfeld

Gegenüber vom Weiler Eschau (Gemeinde Fischerbach) verzeichnet das Meßtischblatt
7714 Haslach am Nordabhang des Stimmel den Namen Gschweigen-
stein. Die kleine, durch einen Weg erschlossene Schlucht westlich davon heißt
Gschweiloch. An der engsten Stelle zwischen Berg und Fluß schob sich früher
ein schmaler Bergausläufer in Form einer tiefer liegenden Terrasse etwa 30 m
über der Talsohle bis an die Kinzig vor. Wie sollte hier der Bahndamm durchgeführt
werden, zumal am anderen Kinzigufer die Häuser von Eschau lagen?
Es blieb also nur der Ausweg, auf der Südseite der Kinzig künstlich Platz zu
schaffen. Daher wurde dieser niedrige Bergausläufer 1864 weggesprengt, um
Raum zu bekommen für den Bahndamm und die daneben zu verlegende heutige
B 33.

Jener, seitdem nicht mehr vorhandene, niedrige Bergvorsprung war der Ort
für die Burg Schwigenstein. Älteste Namensform Swigenstain (mit schnell zu
sprechendem i). Indessen war der Name dieser Burg von einem anderen Punkt
in der Nähe hierher übertragen worden. Etwa 500 m weiter östlich an der äußersten
Bergnase des Stimmel über dem Adlersbach war ein Stein, der das eigentliche
Grenzzeichen zwischen der Ortenau und dem Westergau (später Grafschaft Sulz)
darstellte. „Von dem stain, der oberhalb des schwigenstain stehet und die von
Haussen und Hasslach schaidet" (30. III. 1585). Dieser Grenzstein war der
wirkliche und ursprüngliche Schwigenstein. Der Name hatte als Grenzmarke
eine eminent rechtliche Bedeutung und wurde deshalb beim Bau der Grenzburg
auf diese übertragen.

Als Grenzpunkt der Grafschaft Gengenbach spielt der Name des Swigenstein
eine wichtige, staatsrechtliche Rolle: Das Gotzhus ze Gengenbach und min herre
der abbet het die graveschaft zwischent Velletürlin und Swiginstain (1275, Fürstenberg
. Urk.-buch 4, 441); so danach öfters.

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