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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0434
die Lehensfähigkeit erhalten. Nach der erfolgten Belehnung mit der Herrschaft
Waldstein erhob ihn Kaiser Ferdinand III. am 4. Februar 1638 in den Reichsadelsstand
mit dem Prädikat „von Wallstein". Er starb am 11. Januar 1648 und wurde
in Haslach beerdigt. Aus seiner ersten Ehe mit Martha Lipp (gestorben am
26. Juni 1622) gingen die zwei Söhne Johann Benedikt und Christoph und die
zwei Töchter Dorothea und Anna Magdalena hervor.

Diese jüngste Tochter Anna Magdalena Finckh heiratete im Jahre 1630 den
Sohn des Wolfacher Rats- und SchifTherrn (Flößereiunternehmer) Blasius Gebele,
Jakob Gebele. Dieser wurde am 1. Mai 1601 in Wolfach geboren und wurde
nachmals fürstenbergischer Landschreiber und Landschaffner in Haslach. Seine
Frau Anna Magdalena starb im Alter von 30 Jahren am 26. März 1638. Aus ihrer
Ehe waren vier Kinder hervorgegangen, darunter als ältester Sohn Simon Gebele,
geboren im Jahre 1633 in Haslach. Durch einen kaiserlichen Wappenbrief, ausgestellt
in Straßburg am 27. Februar 1642 von dem durch kaiserliches Diplom
zum Pfalz- und Hofgrafen ernannten Universitätsprofessor Melchior Sebitzius,
wurde Jakob Gebele die Lehensfähigkeit und das Recht zur Führung eines
Wappens verliehen. Jakob Gebele ging im Jahre 1645 eine neue Ehe ein mit
Lucie Hamele von Haslach. Er starb am 5. November 1675 und wurde in Haslach
begraben.

Sein Sohn Simon wurde durch das Testament des Großvaters Simon „Finckh
von Wallstein" vom 18. Februar 1647 zum Erben des Lehens Waldstein bestimmt.
Der Lehnsherr Graf Friedrich Rudolf von Fürstenberg, er war Inhaber des
Kaiserlichen Pfalzgrafenamtes, verlieh ihm am 25. Juli 1649 den erblichen Adelstitel
„von Waldstein". Er und seine Nachkommen nannten sich fortan „Gebele
von Waldstein".

Die Gebele waren und sind heute noch im oberen Kinzigtal eine weitverzweigte
Sippe, meist Bauern auf geschlossenen Hofgütern. Es gibt hier mehrere Gebelehöfe.

Die Gebele von Waldstein wurden zum Teil fürstenbergische Beamte in leitenden
Stellungen. Der obengenannte Simon Gebele, der Sohn Jakobs, wurde
fürstenbergischer Oberamtmann im Kinzigtal. Er kaufte im Jahre 1703 den
St. Martinshof (Gemarkung Einbach) am Eingang zum Fischerbachtal gelegen.
Als Besitzer dieses Hofes durfte er sich nach altem Recht „Herr von St. Martin"
nennen. Er starb am 29. Juli 1709 in Wolfach.

Von seinen zahlreichen Kindern, aus zwei Ehen gingen 16 Kinder hervor,
wurde Cajetan Bruno nach seinem Studium in Freiburg und Dillingen zunächst
Stadtschreiber in Wolfach und hernach Stadtschreiber bei der Reichsstadt Rottweil
. Er starb am 16. Juni 1746. Dessen Sohn Josef Anton Roman studierte in
Freiburg und trat hernach in fürstenbergische Dienste ein. Er wurde 1745 Oberamtssekretär
in Heiligenberg (sein älterer Bruder Joachim Franz Xaver war hier
im Jahre 1751 fürstlicher Hofkaplan), war 1754 Oberamtmann in Meßkirch und
zuletzt in Wolfach. Hier wurde er im Jahre 1778 pensioniert. Er starb am 16. Oktober
1793 in Haslach und wurde dort begraben. Er ist der Verfasser der „Kinzigthalischen
Denk- und Merkwürdigkeiten", einer geschichtlichen Abhandlung
über das Kinzigtal, die er in den Jahren 1778 bis 1780 schrieb.

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