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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0441
Frau Suse von Ramstein zustandegebracht hatte. Frau Suse erhob Anspruch auf die
von ihrem verstorbenen Vater Hans von Ramstein geerbten Güter, nämlich die Höfe
zu „Nulle", die Täler Fischerbach und Rechbach. Sie wurden ihr zugesprochen. So
kamen die von Reckenbach in den Besitz des Fischerbachtales. Sie stammten von
Geisingen und waren ein fürstenbergischcs Dienstmannengeschlecht. Schon Burkhard
von Reckenbach hatte durch seine Heirat mit Anastasia von Gippichen im
Kinzigtal Anrechte auf Güter erhalten.

Nach dem Tode der Frau Suse von Ramstein kam ihr väterliches Erbe an Michel von
Bollschweil, Edelknecht, und an ihren Vetter Hans von Felsenberg. Michel hatte drei
Teile, Hans zwei Teile des in fünf Teile geteilten Erbes anzusprechen. Durch einen Vergleich
am 5. Juni 1454 kam das ganze Erbe um 422 Gulden an den von Felsenberg, da
er damit seinen Vetter Michel von Bollschweil und dessen Nachkommen ausbezahlte.
Zeugen dieses Vergleichs waren u. a. Martin und Andreas von Bergeck (Bergegge).

Auch die von Gippichen hatten noch Besitz im Fischerbach. Aulber (III.) und sein
Sohn Diepold verkauften diesen nach und nach an Bürger von Haslach, an Hans Mollenkopf
vom Ryse, an Martin von Blumegg u. a. Alle diese Vergleiche und Verkäufe
geschahen als Zinsverkäufe nach dem damaligen Lehnsrecht. Schließlich war zu Beginn
des 16. Jahrhunderts der ehemals geschlossene Besitz der von Fischerbach aufgeteilt an
mehrere Besitzer. Wir kennen deren Namen, die genaue Lage der von ihnen erworbenen
Güter allerdings nicht.

Am 21. November 1506 beurkundete der Hofrichter zu Rottweil, Graf Erhart zu
Nellenburg, daß Graf Wolfgang von Fürstenberg, durch seinen Bevollmächtigten
Andreas Kotz, Vogt in der Herrschaft Kinzigtal, dem Rottweiler Bürger Burkhard von
Reckenbach das Gut Bergeck, die Nillhöfe, die Güter im Rechgraben und im Fischerbach
und anderwärtige Güter um 2200 Gulden abgekauft hatte. Der Grundherr hatte damit
die durch drei Jahrhunderte immer wieder \ergabten Lehen eingelöst, an sich gezogen.

Das Tal Fischerbach blieb nun in fürstenbergischem Besitz als Teil der Herrschaft
Kinzigtal bis zum Jahre 1806. In diesem Jahre fiel es an das Land Baden. Das Tal Fischerbach
ist ein Bestandteil der Gemeinde Fischerbach.

Die Burg Weiler (Ramsteinweiler)

von Hermann Fautz

Die Burg

Das untere Dorf Weiler-Fischerbach liegt zu beiden Seiten des Eschbaches, da,
wo dieser aus dem Gebirge in die Kinzigtalaue hinabfließt. Steil erhebt sich hier
der Schloßberg mit der Pfarrkirche und den Häusern des oberen Dorfes. Auf
ihm stand einst die Burg Weiler. Von ihrer hohen Warte aus war das Kinzigtal
von Haslach bis hinauf nach Hausach gut überschaubar.

Wann die Burg gebaut wurde ist nicht bekannt. Vermutlich waren ihre Bauherren
die Ritter von Weiler. Im Jahre 1358 war die alte Burg zur Ruine geworden
. Man nannte sie damals den Burgstall Ramstein. Es waren dann wohl die
Edelknechte von Ramstein, die auf der alten Stätte eine neue Burg bauten. Sie
war eine kleine Anlage. In den Jahren 1500, 1501, 1508 wurde sie das „Schlößlein
Wylr" genannt und in den Jahren 1579, 1597 „Schloß Ramsteinweiler".

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