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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0470
lacher Schloß wieder zu erneuern, sondern verlegte seine Residenz von Stühlingen
nach Donaueschingen, wo er sich 1722 ein Schloß baute23). Im Jahre 1747 riß
man die Schloßruine vollends ab, und auf dem Platz des ehemaligen Schlosses
wurde das Amtsgefängnis gebaut, das kurz nach 1800 zum Amtshaus umgebaut
wurde. Es enthielt nach Gründung des Großherzogtums Baden ein Bezirksamt,
ein Amtsgericht und ein Gefängnis. Nach Aufhebung all dieser Amtsstellen-als
letztes folgte das Amtsgericht im Jahre 1872 - wurde in dem Amtsgebäude eine
Zigarrenfabrik betrieben. Nach Abbruch dieses Gebäudes wurde auf dem Platz
1958 der Neubau der Bezirkssparkasse Haslach errichtet24).

Die einzige bildliche Darstellung des Schlosses besitzen wir auf der flüchtigen
Randzeichnung des Basler Bürgers Jacob Menzinger, auf dessen „Mathematischem
Grundriss der Fürstlich fürstenbergischen Herrschaft Kinzigtal" aus dem
Jahre 165525). 1944 fertigte der Haslacher Maler E. Gottwald eine Zeichnung des
Schlosses, die sich auf die Darstellung Menzingers stützt26). Leider besitzen wir
außer diesen beiden Zeichnungen keine einzige bildliche Darstellung oder irgendeine
bauliche Beschreibung des Schlosses. Die erwähnten Skizzen lassen erkennen,
daß das Haslacher Schloß kein einheitlicher Bau war und im Laufe der Jahre
ständig gewachsen ist. Der älteste Teil scheint das neben dem städtischen Untertor
stehende Gebäude mit den zwei großen Erkern zu sein. Wie aus der Schaffnei-
rechnung aus dem Jahre 1620 27) hervorgeht, war hinter dem einen Erker die
Küche, hinter dem andern die Pulverkammer. Der zweistöckige Bau mit der
Längsseite nach vorne, der höhere Bau mit dem Giebel nach vorne und der
abschließende Längsbau scheinen bis zum 17. Jahrhundert nach und nach angebaut
zu sein. Vor dem Schloß befand sich ein ziemlich großer Platz, der gegen die
Hauptstraße und den Stadtbach (Stadtgraben) durch eine Mauer abgeschlossen
war. Von dieser hat sich noch ein Mauerrest sowie ein Pförtchen mit Eselrücken-
bogen und der Jahreszahl 1491 bis zum heutigen Tage erhalten (im heutigen
Burggäßchen), das wohl dazu diente, den gräflichen Herrschaften den Weg zur
Kirche abzukürzen.

23) Tumbült, a. a. O. S. 183.

24) Diese Angaben stammen aus dem Archiv von Oberregierungs- und Baurat Franz Schmidcr.

25) Vgl. dazu den Aufsatz über Jacob Menzinger von Otto Göller, Ortenau 1941, S. 64 ff.

26) Sie ist im Besitz von Eugen Krämer (Haslach).

27) Schaffneirechnung des Amtes Haslach, F. F. Archiv, Donaueschingen.

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