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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1970/0484
Habe. Dieses Haus war in Turmform gebaut und lag neben der damaligen Fernstraße
(ins Renchtal und über den Kniebis nach dem Neckarland). Es war zugleich
ein Turm des Geleits. Von hier aus wurde anfangs den Durchfahrenden der
Geleitschutz mitgegeben. Es schützte gleichzeitig zusammen mit dem Aufgebot
militärisch auch den Eingang ins Harmersbachtal.

Schauen wir uns die Tief bürg Grebern etwas näher an. Sie ist ein quadratischer
Turm von 8,20 m Seitenlänge und etwa 17 m Höhe, abgeschlossen mit einem
hohen, massigen Satteldach. Die Mauern wurden aus unbehauenen, unterschiedlich
großen Bachwacken etwa 1,30 m dick unverputzt und mit kalkigem Bindemittel
hochgeführt, die Mauerkanten jedoch aus behauenen Sandsteinquadern, von
unten bis zum ersten Gurtgesims gebuckelt, weiter nach oben glatt, die dem
Haus eine kräftige Standfestigkeit und eine freundliche vertikale Gliederung verleihen
. Es muß uranfänglich nur ein Erdgeschoß und drei Obergeschosse gehabt
haben, darüber war der Turm mit einem Gurtgesims aus Sandstein abgeschlossen,
das noch da ist. Man setzte, wohl aus Wohnraumnot, zu irgendeiner Zeit ein
weiteres Geschoß auf, worauf dann ein anderes, nunmehr endgültig abschließendes
Gurtgesims folgt. Der Raum innerhalb des dann folgenden, hohen Daches ist
durch einen ähnlichen Sims in zwei Böden unterteilt, von denen der obere den
Speicher darstellt, während der untere noch ein Wohngeschoß ist. An den Gesimsen
über dem 3. und 4. Stock und in der Mitte der Giebel sind kleine gotische
Wasserspeier kaum sichtbar angebracht.

Das Wohnliche der Turmburg wird äußerlich durch die vielen schlichten
Doppelfenster angedeutet. Der Bau ist unterkellert und hat ein Erdgeschoß,
vier Stockwerke und ein bewohnbares Dachgeschoß. Das Erdgeschoß und die
drei ersten Obergeschosse haben Holzdecken (sog. Stabdecken), während den
4. Stock eine Balkendecke abschließt.

Im 2. Stock innen befindet sich in der Westmauer eine steinerne Türumrahmung
, dessen Sturz in Voluten endigt und das Zeichen ihs trägt. Vielleicht war
es ein sog. französisches Kamin, weil von hier aus ein rechteckiger Schacht als
Rauchfang innerhalb der Mauer senkrecht bis zum Dach hinaufzieht. Auffallenderweise
wird die Rückseite dieses Kamins von einer jetzt zugemauerten Türöffnung
mit flachgeschwungenem Rundgiebel gebildet, die möglicherweise auf
einen früheren Söller führte. Jedoch kann man keine Spuren eines Podestes mehr
erkennen.

In jüngerer Zeit wurde auch im 1. Stock der Nordseite durch die Mauer ein
Zugang zum „Sekret-Häußle" (Abort) geschaffen. Der Eingang zum Wohnbau
ist jedoch auf der Südseite. Seine Umrahmung besteht aus glatt behauenen Sandsteinen
. Über dem Türsturz grüßt ein Ehewappen mit der Inschrift: Johann von
Meyershoffen von und zu Greberen; Maria Cleophe von Meyershoffen zu Gre-
beren, Gebohrne von Eberhard 1695.

Dieses Turmschloß steht inmitten eines größeren Grasplatzes, der mit einer
Mauer umgeben ist, innerhalb dem früher der „mit Pfosten und Tillen (= Dillen)"
versehene Tiergarten (= Weideplatz für Tiere) abgeteilt war.

Vor dem Turmschloß, aber außerhalb der inneren Mauer war das Gebäude

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