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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 49
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der Tagesordnung, bis zu Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts ihre Besitzungen
an den Markgrafen von Baden übergingen.

Wie bei allen adeligen Familien der damaligen Zeit mußten die nachgeborenen
Söhne in ein geistliches Stift eintreten oder im Kriegs- und Verwaltungsdienst eine
Existenz suchen. Bis 1561 war die alte und bis 1580 die neue Burg Windeck zerstört
und zerfallen. Mit dem Geschlecht ging es im sechzehnten Jahrhundert
schnell abwärts. 1577 mußte ein großer Teil der Windeckschen Besitzungen an den
Markgrafen Philipp von Baden abgegeben werden, und 1588 starb Georg. Der
letzte Windecker Jakob starb 1592 auf einer Bildungsreise durch Italien an einer
Seuche. Das Lehen fiel an das Reich, an den Bischof von Straßburg, und kam 1686
an Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden.

Windecker waren oft Pfründebesitzer und Verwalter der Pfarrei Ottersweier,
so 1265 Reinbold von Windeck, 1318 Erchanger von Windeck, 1336—1348 Bruno.
Der Sohn des Johann von Windeck wird in die Pfründe zu Ottersweier eingesetzt,
1368 Peter von Windeck, 1494 Sebastian von Windeck, Pfarrer (1531) und zugleich
Kanonikus von Selz. Er ist der Erbauer der alten Pfarrkirche zu Ottersweier
und liegt im Chor begraben.

Die Markgrafen von Baden

In guten und in schlechten Tagen war Maria Linden eng verbunden mit den Markgrafen
von Baden. Wir werden sehen, wie die Entwicklung, das Absterben, das
Aufblühen und das Weiterbestehen der Wallfahrt mit dem Schicksal des markgräflichen
Hauses zusammenhängt. Die Markgrafen von Baden führen ihren Ursprung
zurück auf das 1218 ausgestorbene Geschlecht der Zähringer, die anfangs
an der Baar, später im Breisgau ansässig waren. Als Ahnherr der Markgrafen gilt
Hermann ("f 1074), der älteste Sohn des Markgrafen Berthold I. von Zähringen.
Erster Markgraf von Baden war Hermann II. (t 1130) mit dem Stammsitz auf
Hohenbaden, im sogenannten Ufgau gelegen. Von der ersten Familie löste sich
1190 die hochbergische Linie, die 1503 ausstarb. Durch Heirat gelangte Hermann
V. (f 1243) in den Besitz der Städte Pforzheim und Durlach. Dessen Sohn
Rudolf I. (t 1288) erwarb unter anderem die Burg Alt-Eberstein. Die Markgraf-
schaft wurde öfters geteilt und dann wieder vereinigt, so 1384, als Bernhard I.
das Gebiet mit Durlach, Pforzheim und Alt-Eberstein und Rudolf VII. Stadt und
Burg Baden, Rastatt und Ettlingen erhielt. Der Badener Besitz wurde nach dem
Tode Jakobs I. 1453 unter die Söhne Karl IL, Bernhard II. und Georg aufgeteilt.
Georg wurde Bischof, Bernhard, der 1771 selig gesprochen wurde10, verzichtete
ebenfalls, so daß Karl I. (1453—1475) die südliche Markgrafschaft wieder vereinigen
konnte. Bei der Reformation wurde Karl II. von Baden-Durlach (f 1577)

W Als Grundherr über Ottersweier begegnet uns auch der selige Bernhard von Baden (1428—1458). Mit
seinem Bruder Karl vergibt er 1454 sein Lehen, eine Hofstatt zu Ottersweier, an einen Heinrich Helt
von Diefenau, und im gleichen Jahr leihen beide Markgrafen dem Reymboldt von Windeck ihren Teil am
Kirchensatz zu Ottersweier, GLA 44/196, GLA 44/566, vgl. Renner, Markgraf Bernhard II. von Baden,
Karlsruhe 1958, S. 99 und 116.

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