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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 50
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0052
1556 protestantisch, Bernhard von Baden-Baden blieb katholisch. Die Residenz
wird 1689 von Baden nach Ettlingen verlegt. Mit dem Tode des Markgrafen
Georg August 1771 starb die Baden-Badener katholische Linie aus, die Besitzungen
wurden mit Baden-Durlach vereinigt

Die katholischen Markgrafen zeigten stets ihre Sympathie für die Wallfahrtsorte.
Die Schlacht bei Wimpfen 1622, in der Georg Friedrich von Baden-Durlach gegen
Tilly unterlag, verhalf dem bisherigen unmündigen Erben der Markgrafschaft
Baden Wilhelm zur Herrschaft der sogenannten oberen Markgrafschaft. In seiner
Regierungszeit 1622—1677 führte er das protestantisch gewordene Gebiet wieder
dem katholischen Glauben zu. Sein Enkel Markgraf Ludwig Wilhelm (1677 bis
1707), bekannt als der Türkenlouis, war vermählt mit Franziska Augusta Sibylla
von Sachsen-Lauenburg, die nach dem Ableben Ludwig Wilhelms bis zur Mündigkeit
ihres Sohnes Ludwig Georg im Jahre 1727 Regentin war. Nach dem Tode
Ludwig Georgs 1761 folgte sein Bruder August Georg, der Gemahl der Maria
Viktoria; mit ihm starb 1771 die Baden-Badische Linie aus, und Ottersweier kam
mit der katholischen Markgrafschaft unter Markgraf Karl Friedrich (1738—1811)
an Baden-Durlach.

Die Bischöfe von Straßburg

Grundherren von Ottersweier waren seit 1351 die Bischöfe von Straßburg, denen
es gelungen war, die Ortenau, die an die Markgrafen von Baden verpfändet war,
in ihren Besitz zu bringen12. Ottersweier war eng verbunden mit dem Bistum
und den Bischöfen von Straßburg.

Erster Bischof dieser Stadt war der hl. Amandus (342—346). Kaiser Otto II.
brachte die Stadt 974—982 unter die Herrschaft der Bischöfe, die zu Reichsfürsten
erhoben wurden. Zahlreiche Klostergründungen gingen von den Bischöfen aus.
Wichtig für Ottersweier ist Bischof Heddo (734—776), ein Neffe der hl. Odilia.
Zuerst Abt zu Münster und Abt zu Reichenau, gründete er Ettenheimmünster,
wo er auch begraben liegt; er begann den Bau des Straßburger Münsters und
begleitete 773 den Frankenkönig Karl nach Rom. Unter ihm wurde die Diözese
in sieben Archidiakonate aufgeteilt, 774 Ottersweier dem Archidiakonat Sasbach
unterstellt; es ist die erste Jahreszahl, die wir über Ottersweier erfahren13. Ein
anderer Bischof, der für Ottersweier wichtig ist, ist Albrecht Herzog von Bayern,
der 1484 den Bau der Lindenkirche genehmigte. Unter Bischof Wilhelm III. (1506
bis 1541) wurde Straßburg protestantisch. Bischof Johann IV. (1567—1592) führte
wieder den katholischen Glauben ein. Die linksrheinischen Teile des Fürstbistums
wurden 1790, die badischen Teile 1803 säkularisiert. Damit kam auch Ottersweier
zuerst an die noch bestehende Diözese Konstanz und 1821 an das neuerrichtete
Erzbistum Freiburg.

U Vgl. Ehrenfried, Waghäusel, Ulm 1966, S. 85.

12 FDA 15, S. 35—37.

13 Grandidier I, S. 291.

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