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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 108
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0110
Am 21. August 1770 berichtete Mayer: Das freundliche Gestein hat sich nun über
den ganzen Stollenort ausgebreitet, der Spatgang ist sehr schön, zeige aber immer
noch keine Erze. Man komme mit den Arbeiten gut voran. In seinem nächsten
Bericht vom 22. November 1770 hieß es: Vor etwa drei Wochen hatte es den
Anschein, als würde sich der Gang in drei Trümer teilen. Das war dann auch
der Fall. Zwei Trümer, die sich zur linken Hand in das Hangende hineinziehen,
gaben Hoffnung auf Silber- und Kobalterze, das dritte Trum zur rechten Hand
zeigte sich etwas kupfererdig. Dieses ließ man unverritzt und folgte den beiden
Trümern links, die sich aber bald wieder zusammenscharten.

Mit Beginn des Jahres 1771 fuhr man auf dem nun wieder vereinigten linken
Trum weiter auf. Auch jetzt wechselte der Gang seine Stärke. Im Liegenden zeigten
sich schwache graue Trümle, die man als Vorboten von Kobalterzen ansah
und die, da auch das Gestein besser geworden war, neue Hoffnungen weckten.
Aber bis in den Sommer hinein wartete man vergebens auf den erhofften Erz-
einbruch. Im Juli war man schon „dem höheren Gebirg" näher gekommen und
man wußte nicht, was nun eigentlich werden sollte. Der Gang war immer noch
recht schön und mächtig geblieben und in dem „längsthin eingefundenen etwas
geprägeren Gesteins" ging die Arbeit rasch voran, aber Erze wurden keine gefunden
.

Gegen Ende des Jahres 1771 stieß man auf eine aus dem Hangenden hereinkommende
Kluft von über 2% Lachter Mächtigkeit. Solche Klüfte schneiden manchmal
einen Gang ab, verwerfen ihn, daß er jenseits der Kluft nur schwer oder
auch gar nicht mehr gefunden wird. Das war hier nicht der Fall. Die Kluft hatte
den Gang „etwas außer Ordnung" gebracht, aber jenseits derselben richtete er
sich mit einem recht feinen Spat wieder ein.

Da sich bis zum Frühjahr 1772 in dem Luitgard-Gang keinerlei Erze zeigten, gab
Bergmeister Mayer in einem Bericht vom 25. April 1772 den Rat, das Bergamt
möchte der Gewerkschaft empfehlen, auf dem Gang nicht weiter zu arbeiten,
da man annehmen müsse, daß er auch weiterhin „taub" bleibe. Dafür könnte man
den Versuch machen, jenseits des Käppeleberges, also vom Kinzigtal her, den
Gang zu untersuchen.

Die Gewerkschaft verließ daraufhin die bisher betriebenen Stollen und setzte ihre
Arbeiter auf einem neu erschürften Spatgang ein. Da sich hier, so meinte man,
kobaltartiges Gestein zeigte, so begann man mit der Anlegung eines Stollens und
hoffte damit, im Laufe eines Vierteljahres auf den Hauptgang zu treffen. Am
27. April 1773 berichtete Mayer: „Allhier ist endlich der Gang in dem Neuen
Stollen getroffen worden, weilen aber derselbig ein schlechtes Aussehen machet,
so wird, wenn er sich in Vi Jahr nicht bessert, der Gewerkschaft alldort zu bleiben
nicht geraten."

Die Lage war eigentlich jetzt schon hoffnungslos geworden. Der Vorschlag
Mayers, vielleicht in der Nähe des Ganges nach Gangtrümern oder gar einem
neuen Gang zu suchen oder aber auf dem Gegentrum des ersteren „ohnweit dem

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