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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 117
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0119
782 eine Schenkung an das Kloster St. Gallen beurkundet wurde *. Schiltach erscheint
in der Geschichte erst 500 Jahre später, 1275, als Sitz eines Pfarrers mit
Pfarrei. In den Urkunden des Klosters St. Gallen wird Schiltach nicht erwähnt;
es kann nicht zu dem Besitz, der mit dem Schenkenamt verbunden war, gehört
haben, wird aber bei Heyck zu den St. Galler Lehen gezählt, die im Jahre 1186
der von den Zähringern abgezweigten Linie der Herzoge von Teck zugeteilt wurden
3. So wird die Annahme ihre Richtigkeit haben, daß Schiltach reiner zähringi-
scher Besitz war und nach 1186 an die Herzöge von Teck kam.

Unter den Gebietserwerbungen, die Graf Eberhard von Württemberg, der Greiner,
in den Jahren 1366 bis 1392 machte, wird auch Schiltach aufgezählt, das früher
geroldseckisch, falkensteinisch und urslingisch gewesen sei4. Bei Wingenroth ist zu
lesen, daß auch die Geroldsecker einen Teil in Besitz hatten, wohl durch Verschwägerung
und Pfandschaft5.

Wenn man der geroldseckischen Urkunde I. (sie ist keine eigentliche Urkunde,
sondern eine Zusammenfassung der geroldseckischen Geschichte) Glauben schenken
darf, so hatte Heinrich, Herr zu Hohengeroldseck und Graf von Veldenz,
in der Erbteilung im Jahre 1277 erhalten und bis 1330 besessen „Schültach, Rowm-
berg, Schenckenzell" u.a.6, die in dem Vidimus der Teilungsurkunde (Urkunde V.)
unter „was hin gegen Schwaben lit, unndt das Guett zue Schwabenn allesampt"
zusammengefaßt sind 1. Auch wird hier eine Frau N. von Geroldseck genannt,
eine Tochter Walter III. von Hohengeroldseck, die um das Jahr 1300 mit einem
Herzog N. von Teck verheiratet war8.

Aus alledem, da urkundliche Belege fehlen, darf der Schluß gezogen werden, daß
Schiltach ursprünglich zähringisches Gut war, wohl zu deren Reichslehen gehörig,
nach 1186 teckisch, nach 1371 urslingisch und 1381 von Graf Eberhard von Württemberg
gekauft wurde. Die Ansprüche der Geroldsecker, der von Signau, von
Eberstein u. a. wären dann nur Randerscheinungen. Dies zur Vorgeschichte.

Um das Jahr 1300 gab es zwei Linien der Herzöge von Teck. Die ältere Linie
setzte sich über Herzog Ludwig zu Hermann III. fort. Er starb vor dem 19. Juni
1363. Er war verheiratet mit Anna, der Tochter des Freiherrn Ulrich von Signau.
Ihre Ehe war kinderlos geblieben. Herzog Hermann erhielt im Jahre 1343 (Revers
vom 6. November 1343) von dem Kloster St. Gallen die Stadt Oberndorf
mit den zum sankt-gallischen Lehenamt gehörigen Lehen verliehen9. Er hatte
seinen Wohnsitz in Oberndorf.

Die Schwester Herzog Hermanns, Beatrix von Teck, verheiratet mit Herzog
Reinold von Urslingen, wohnte mit ihrer Familie auf Burg Schiltach. Hier urkun-

2 Urkb. St. Gallen, 1,91.

3 Heyck, Seite 519.

4 Stalin, 3,354.

5 Wingenroth, Seite 657.

• Reinhard, Urkunde 1, Seite 12.

7 Reinhard, Urkunde V, Seite 38.

8 Reinhard, II. Abschnitt, Seite 35.
8 Stalin, 3,697 g.

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