Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 130
(PDF, 52 MB)
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und Trutmann mit ihren Familien die eine Gutshälfte und der Vetter Konrad mit
seiner Familie die andere Hälfte bewirtschafteten, wobei Wege und Stege sowie
der Holzertrag und die Wildweide — so nannte man damals ungerodetes Heckenweideland
— Gemeingut blieben. Sie scheinen es in Wolfach zu Rang und Stand
gebracht zu haben, denn die Gebrüder Heinrich und Trutmann werden in den
Akten mehrere Male als geschworene Richter und Heinrich außerdem als Ratsmitglied
genannt.

Von 1462 ab fehlt der Name des Vetters Konrad in den Akten, dafür wird der
seiner Frau genannt, die Cläre hieß. Wahrscheinlich war Konrad in der Zwischenzeit
verstorben. Ihm scheint so etwa um 1470 herum Trutmann Kugeler im Tode
nachgefolgt zu sein, denn zwei Jahre später wird seine Frau Gertrud als Witwe
bezeichnet. Dafür tauchen ab 1470 mit Hans und ab 1472 mit Jakob und Trutmann
(jun.) drei neue Vertreter des Geschlechts in den spärlichen Akten jener Zeit
auf. Übrigens standen im Jahr 1470 in Wolfach insgesamt 84 Häuser, die 76 Besitzern
gehörten. Alle Häuser waren aus Holz gebaut, mit Ausnahme von den
Steinhäusern der gräflichen Herrschaft und zweier Bürger. Von den letzteren
gehörte das eine dem mehrfachen Gutsbesitzer Heinrich Behem und das andere
Heinrich Kugeler.

Von den drei jüngeren Kugelers war Jakob der bekannteste. Er war verheiratet
mit Engelin Lemp, einer Schwester des Jörg Lemp, der zu dem damals reichsten
Bürgergeschlecht in Wolfach gehörte. Durch Erbschaft war Jakobs Frau auch der
Staufenhof in Übelbach als Eigentum zugefallen, den das Ehepaar Kugeler etwa
ein Dutzend Jahre besaß, um ihn dann im Jahre 1486 an die Witwe Sabine
Fischer geb. Wild zu verkaufen. Zwei weitere Kugeler-Namen werden 1489 genannt
, und zwar in den Matrikeln der Universität Freiburg, in die sich Jakob
Kugeler (jun.) und Melchior Kugeler aus Wolfach als Studenten eintragen ließen.
Von Jakob sen. hört man noch einmal im Jahr 1491, wo er als Pfleger der Kreuzaltar
-Pfründe in der Wolf acher Stadtkirche Erwähnung findet. Im Jahre 1517
werden im Wolfacher Stadtbuch vier Familien Kugeler aufgeführt, die Hofstattzinse
bezahlen, leider sind ihre Vornamen dabei nicht genannt. Auch 1550 und
1600 wohnten noch immer Bürger mit dem Namen Kugeler in Wolfach, um dann
späterhin nicht mehr in den Akten zu erscheinen. Mit einer der letzten der Wolfacher
Kugelers hieß Andreas. Dieser richtete am 26. März 1575, also in der Zeit
der Gegenreformation, eine Bittschrift an die Fürstenbergische Regierung, des
Inhalts, daß es ihm, seiner Frau und seinem Stiefsohn Schörnlin genehmigt werden
wolle, „das Sakrament in zwei Gestalten zu empfangen". Andreas war also evangelischen
Glaubens. Während um 1600 herum die männliche Kugeler-Linie ausgestorben
sein muß, sind in den Akten kurz vorher noch zwei weibliche Nachkommen
dieses Geschlechts in Wolfach zu finden, und zwar Magdalena Kuglerin als
Ehefrau des Schultheißen Adam Spilmann (1585—1608) und Agnes Kuglerin als
Ehefrau des Hafners Matthäus Götz.

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