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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 132
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Als Davids Nachfolger war dessen einziger Sohn Johann Jakob vorgesehen, der
1604 geboren wurde, aber schon 1626 verstarb. So kam das Gut dann in die
Hände der ältesten Tochter Davids, Agnes Kuglerin, die mit dem Straßburger
Handelsmann Erasmus Knörre verheiratet war. Dieses Ehepaar blieb Besitzer des
Gesamtgutes bis 1642, wo es dann „das halbe Anteil an zwei Höfen nebeneinander
gelegen bei der Statt Wolfach" an den Straßburger Tuchhandelsmann
Johannes Pfleger und dessen Frau veräußerte. Die andere (obere) Hälfte ging
einige Jahre später käuflich an Dr. Ernst Friedrich Mollinger aus Straßburg über,
welcher der Schwiegersohn des Ehepaares Knörre und gleichzeitig der Bevollmächtigte
noch anderer Straßburger Teilhaber aus dem Kreis der Erbengemeinschaft
war.

So blieb der Besitzstand beim oberen Hofteil bis 1655, als Dr. Mollinger seinen
Teil für 800 Gulden an den Grafen Rudolf Friedrich zu Fürstenberg verkaufte.
Johann Pflegers unterer Hofteil ging zunächst in den Besitz des Wolfacher Sonnenwirtes
Lorenz Beck über, der bereits schon kleinere Ländereien des obersten Hofteiles
besaß. Im Jahre 1665 verkaufte dieser seine Hof teile ebenfalls an die Für-
stenberger, und zwar an den Grafen Maximilian Franz. Damit war der Straßburger
Hof, der sich über 200 Jahre lang fast nur in den Händen der Familie
Kugeler und ihrer Erbnachfolger befand, ganz in Fürstenbergisches Eigentum
übergegangen.

In Fürstenbergischem Besitz

Die Grafen zu Fürstenberg waren in der Folgezeit darauf bedacht, für die Verwaltung
ihres Hofes gute Pächter zu finden, die damals „Mayer" oder „Beständer"
genannt wurden. Den ersten fanden sie in der Person des Landwirtes Hans
Tritschler, der im Jahre 1666 gegen einen jährlichen Pachtzins von 100 Gulden
und gegen die Lieferung von allerlei Naturalien Mayer wurde. Hans Tritschler
war dreimal verheiratet, zuerst mit Amalie Wild, dann mit Maria Riester und
zuletzt mit Margarethe Firner. Ab 1673 wird er in den Akten als „der alte
Bauer" bezeichnet. In diesem Jahr verheiratete sich nämlich sein Sohn Andreas
aus erster Ehe mit der Wolfacherin Luzia Ruser und übernahm die Mayerschaft,
um sie bis zum Jahre 1700 innezuhaben.

Der nächste Beständer war ein Wolfacher Bürger, dessen Sippe noch weitere
Pächter des Hofes stellte. Er war kein Landwirt, sondern Tuchhandelsmann und
Inhaber eines Gemischtwarengeschäftes und hieß Johann Neef. Die Neefs waren
zu jener Zeit ein in Wolfach vielverzweigtes Geschlecht. Ihr Stammvater Hans
Neef war Vogt in Schramberg gewesen und so etwa um 1600 herum nach Wolf ach
gekommen, wo sein Sohn Jakob eine Metzgerei eröffnete. Tuchhandelsmann
Johann Neef war einer der Urenkel des Stammvaters. Nachdem seine erste Frau
Barbara Fehrenbacher verstorben war, verheiratete sich Johann 1694 zum zweiten
Male, und zwar mit Maria Klara Seitz. Einige Wochen nach der Hochzeit han-

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