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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
51. Jahresband.1971
Seite: 151
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1971/0153
Heimatbuches von Welschensteinach, ist entgangen, daß auf der Grenzhöhe
zwischen der Gemarkung Welschensteinach und Hofstetten sich ein Punkt befindet,
der den allen Wanderern bekannten Namen „Alemannorum" trägt und heute
noch durch einen Grenzstein gekennzeichnet ist. Der Grenzpunkt zum Alemannorum
bildet den östlichen Endpunkt der südlichen Grenzlinie der Ettenheimer
Waldgenossenschaft: Er führt in der Urkunde die Bezeichnung Commarchium
Alemannorum. Den Endpunkt der nördlichen Grenzlinie, das Confinium Alemannorum
auf den Steinfirst zu verlegen, dürfte ein abwegiger Gedanke sein.
Auch dieses Confinium dürfte an der Welschensteinacher Gemarkungsgrenze zu
suchen sein, wenn nicht gar am gleichen Punkt wie das Commarchium Alemannorum
, was durchaus möglich ist, weil dann die Ettenheimer Markgenossenschaft
im Osten in eine Spitze auslaufen würde, wodurch erklärlich wird, daß in der
Urkunde für die Markgenossenschaft keine Ostgrenze angegeben wird. Die Alemannengrenze
in der Urkunde von 926 bezog sich nicht nur auf das Welschensteinacher
Tal, wie das meistens angegeben wird, sondern auch auf das früher
ebenfalls von Welschen bewohnte Hofstetter Tal. Das Bewußtsein vom Vorhandensein
romanischer Bevölkerungsreste in Welschensteinach setzte sich auch im
Mittelalter noch fort, so daß es notwendig wurde, das im Haupttal entstandene
Dorf im Gegensatz zu Welschensteinach „Tüschen Steinach" (Deutschen Steinach)
zu nennen21. Die romanisierten Täler konnten natürlich auf die Dauer keine
Sprachinseln bleiben. Rings von deutschsprechenden Nachbarn umgeben, mußte
mit der Zeit eine Eindeutschung erfolgen, die sich wohl ohne besonderes Zutun
von selbst vollzog.

Abschließend darf noch in der Frage der romanischen Bevölkerungsreste die Meinung
von Friedrich Metz22 angeführt werden. Er hat die vielen Lösungsversuche
aufmerksam verfolgt und äußerte darüber gegen Schluß seiner Tätigkeit hinsichtlich
der Entstehung der Bevölkerungsreste mir gegenüber: „Am Ende hat Aloys
Schulte in der Sache doch recht."

IV. Vergleichende Untersuchung über die Entstehung der Städte im Kinzigtal
1. Hausach

Ausgangspunkt von Hausach ist die Gemarkung des Einbachtals, die sich heute
noch von einem Bergkamm (Schneeschlipfe) über die Kinzig hinweg bis zum
gegenüberliegenden Bergkamm erstreckt.

Das Bild zeigt die typische Gestalt der Talgemeinde Einbach mit der Einzeich-
nung des Hausacher Stadtgebiets, das nachträglich aus dem Gebiet der Gemarkung

21 1381, FUB II, Nr. 491, andernorts auch 1411 und 1464.

22 Prof. Friedrich Metz, dem wir durch seine Veröffentlichungen und seine Vorträge viele Kenntnisse und
Erkenntnisse unserer Heimat zu verdanken haben, war am Schluß seines Lebens, wie schon vorher
seine Frau, völlig erblindet. Er starb am Weihnachtsabend 1969.

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